Landkreis Verden (hm). DGB- und AfA-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert hatte an Hand einer aktuellen Studie vergangene Woche die deutsche Wirtschaft dafür kritisiert, dass vielen Jugendlichen selbst im letzten Lehrjahr häufig keine Zusage zur Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis gemacht wird. Jugendliche, die übernommen werden, erhalten häufig zudem nur zeitlich befristete Arbeitsverträge von bis zu einem Jahr. Dazu erklärt jetzt der Sozialexperte der SPD-Kreistagsfraktion, ...

Fritz-Heiner Hepke aus Achim:

„Es ist ein alarmierendes Zeichen, wenn über die Hälfte der Jugendlichen auch kurz vor Ende ihrer Ausbildung noch nicht weiß, ob sie von ihrem Betrieb übernommen werden. Auch die vielen kurzfristigen Arbeitsverhältnisse von bis zu einem Jahr lassen Aufhorchen. Für die betroffenen Jugendlichen bedeuten diese Situationen fehlende Perspektive und fehlende Gestaltungsmöglichkeiten ihrer eigenen Lebensplanung. Perspektivlosigkeit treibt die Jugend weg. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels dürfen wir uns das nicht leisten. Auszubildende sind kein Spielball der Wirtschaft.“

Fritz-Heiner Hepke erinnert die Unternehmen vor allem auch an ihre soziale Verantwortung: „Wer nach der Ausbildung nicht oder nur sehr kurz übernommen wird, hat es schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Häufig bleibt dann nur eine Anstellung im Niedriglohnbereich. Auch unsere Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten, solche Entwicklungen zu verhindern.“

Weiter fordert der SPD-Sozialexperte die Unternehmen auf, ihr eigenes Agieren zu überprüfen. Er sagt: „In wenigen Wochen beginnt das neue Ausbildungsjahr. Ich rate jedem Unternehmen dazu, den neuen Auszubildenden von vornherein Perspektiven aufzuzeigen. Zum einen werden sich die Jugendlichen dann viel stärker mit ihrem Unternehmen identifizieren. Zum anderen ist das ein wichtiges Signal, dass die Unternehmen die Fachkräftesicherung ernst nehmen.“