Landkreis Verden (hm). Der Bundesvorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und seine Bezirks- und Kreisverbände möchten jetzt anlässlich der kommenden Bundestagswahl 2013 gemeinsam die Politik auf den Prüfstand stellen, berichtete AWO-Kreisvorsitzender Fritz-Heiner Hepke auf einer Tagung des Wohlfahrtsverbandes in Verden. Dafür wurden unter Mitarbeit aller AWO-Gliederungen 37 Fragen zu den dringensten sozialen Problemen als so genannte Wahlprüfsteine zusammengetragen und zur Beantwortung an die

sechs größten Parteien Deutschlands versandt.

Mit dabei sind demnach Bündnis 90/Die Grünen, SPD, CDU/CSU, Die Linke, FDP und die Piratenpartei. "Die Politik steht vor großen Herausforderungen und wir wollen auch als AWO-Kreisverband wissen, wie die Parteien diese lösen wollen", erklärte der AWO-Kreisvorsitzende Hepke zu den Beweggründen für die Erstellung der gemeinsamen AWO-Wahlprüfsteine. Wie Hepke informierte, werden die Antworten aller Parteien ausgewertet und in Form einer Synopse Anfang Juni 2013 bundesweit auf www.awo.org allen Interessierten offen stehen.

Gefragt werde zum Beispiel danach, welche Maßnahmen die Parteien ergreifen wollen, um ein massives Auftreten von Altersarmut zu verhindern, wie die Parteien zur Höhe des Hartz-IV-Satzes stehen, wie sie eine hohe Qualität der Kinderbetreuung sicherstellen wollen, welche Konzepte sie zur Gesundheitsförderung haben, wie es mit der Schaffung von altersgerechtem und barrierearmen Wohnungen und dem Sozialen Wohnungsbau insgesamt vorangehen soll und ob die Parteien beabsichtigen, einen sozialen Stromtarif einzuführen. Alles programmatische Forderungen, hinter denen der AWO-Kreisverband Verden stehe, erläuterte Hepke. Darüber hinaus interessierte die Mitglieder des AWO-Kreisverbandes Verden aber auch, wie die Parteien zum gesetzlichen Mindestlohn und zum System der Leistungserbringung durch die Freie Wohlfahrtspflege stehen. Immerhin würden in Deutschland zur Zeit immer noch acht Millionen Menschen unter 8,50 Euro die Stunde verdienen.

Der AWO-Kreisverband gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Auf der Gründlage der unverrückbaren AWO-Grundwerte von Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit setzt sich die AWO im Landkreis Verden seit rund 90 Jahren für all die Menschen ein, die aus unterschiedlichen Gründen zu den sozial Schwachen der Gesellschaft gehören, betonte Hepke. Darüber hinaus sei die Kreis-AWO seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Träger von Freiwilligendiensten und Förderer des bürgerschaftlichen Engagementes.