Verden/Landkreis (hm). "Wenn sich die privaten Arbeitgeberverbände nicht bewegen, werden der Bund und die anderen Beteiligten der Konzertiertn Aktion Pflege andere Wege finden müssen, um für eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte zu sorgen." Das erklärte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik beim Themenabend "Pflege" der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA), zu dem AfA-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert eingeladen hatte.

Bernd Michallik weiter: Das Lohnniveau ist die entscheidende Stellschraube, wenn es darum geht, das Arbeiten in der Pflegebrance attraktver zu machen. Deshalb ist Bewegung an dieser Stelle das A und O für die Zukunft der Pflege". Der SPD-Kreisvorsitzende stellte klar, dass die SPD und ihre Bundesminister Hubertus Heil und Franziska Giffey, die als Sozialminister und Familienministerin an Verhandlungen von Gesundheitsminister Spahn mit der Brance beteiligt sind, nicht von der im Koalitionsvertrag mit den Unionsparteien festgehaltenen Absicht abrücken werden, die höheren Löhne durchzusetzen.

AfA-Kreisvorsitzender und Gewerkschafter Dietmar Teubert sagte zu der Problematik: "Wenn der Arbeit-geberverband BPA und sein Chef Rainer Brüderle (FDP) sich selbst ins Aus manövrieren, kann es die wichtige Branchenlösung zum Beispiel durchaus auf der Grundlage eines Vertrages mit einem neuen anderen Verband geben. Dazu schlug Teubert auch als AWO-Kreis-Vize vor, dass die weltlichen Wohlfahrtsverbände einen eugenen Verband gründen sollten. "Ein solcher Verband könnte sich dann mit den kirchlichen Trägern verständigen, ohne deren Sonderrolle außer Acht zu lassen", findet Teubert.

"Damit hätte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di dann endlich ein seriöses Gegenüber, dass für einen großen Teil der Pflegebranche stehe und nicht krankhaft darauf fixiert sei, Lohndrückerein zu betriben", so Praktiker Teubert. Der Bund könnte ein solches Tarifabkommen dann für Allgemeinverbindlich erklären.

Nach den Worten von Bernd Michallik strebt die SPD eine Lösung noch für dieses Jahr an. "Auch im Land-kreis Verden spüren wir die Fachkräfteknappheit bereits deutlich. Deshalb muss klar sein, dass dieses wichtige Thema nichts für die lange Bank ist".