Landkreis/Langwedel (hm). "Wir brauchen deutlich mehr Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten für ungelerte Kräfte im Pflegebereich." Diese Ansicht vertrat SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik am Dienstagabend im Gasthaus Klenke in Langwedel auf einer parteiöffentlichen Funktionärskonferenz der Kreis-SPD. Gerade im zurückliegenden Landtagswahlkampf sind die hiesigen SPD-Politiker immer wieder auf den Mangel an Pflegekräften angesprochen worden. Michallik: "Fachleute

rechnen deutschlansweit bis 2025 mit mindestens 110 000 fehlenden Pflegekräften. Es ist demnach höchste Zeit für eine echte Qualifizierungsoffensive in diesem Bereich", machte der SPD-Kreisvorsitzende deutlich.

Seine Augen hat der SPD-Mann dabei auch auf die eigentlich fachfremden Betreuungskräfte gerichtet, die in Pflegeeinrichtungen mit den Bewohnern zum Beispiel musizieren, Ausflüge machen, spielen oder gärtnern. "Diese Menschen haben Interesse an der Arbeit mit Pflegebedürftigen und erste Erfahrungen mit dieser Arbeit. Sie könnten daher die ersten Ansprechpartner für Nachqualifizierung und Weiterbildung in diesem Bereich sein", findet Bernd Michallik.

Für den SPD-Kreisverein müssen dabei jetzt bald die richtigen Schritte gemacht werden, zumal jede Hand zählt. Insgesamt werde dringend mehr Personal in den Einrichtungen benötigt. Dafür müssen der Einstieg in die Arbeit im Pflegebereich einfach gestaltet und eine attraktive Weiterbildungsperspektive für Neu- und Seiteneinsteiger geschaffen werden.

Michalliks Vorschlag dazu: "Die neue Bundesregierung muss deshalb gemeinsam mit den Bundesländern einen umfassenden Pflegequalifizierungsplan erarbeiten, der über die Vereinbarungen des Pflegeberufe-reformgesetzes hinaus geht und auch erleichterte Regeln im Anerkennungsgesetz umfassen. Dieses Gesetz regelt, welche Vorqualifizierungen aus dem Ausland in Deutschland für eine Ausbildung geltend gemacht werden können. Es muss noch stärker als bisher eine Ermöglichungs-Regelung statt eine Verhinderungs-Regelung werde. Denn es kommt ja vor allem darauf an, die drohende Personalnot zu bekämpfen".

Eingangs der Konferenz wurde die neue SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dörte Liebetruth mit Beifall und Blumen begrüßt und mit ihr gemeinsam das für die SPD erfreuliche Wahlergebnis ausgewertet. Liebetruth wird künftig nicht nur für den Wahlkreis Verden/Achim zuständig sein sondern zusätzlich auch die Gemeinden Oyten und Ottersberg sowie den Altkreis Rotenburg betreuen. Ferner informierte SPD-Kreisgeschäftsführer Roland Güttler über weiter steigende Mitgliederzahlen.