Landkreis (hm). "Die Politik darf nicht vergessen, wie Altersarmut begegnet und langfristig verhindert werden kann", erklärte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik (Langwedel) unter Bezug auf den deutlichen Anstieg von älteren Menschen, die von ihrer Rente nicht leben können und die so genannte Grundsicherung benötigen. Die jetzt vorgestellten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach die Empfängerzahl um 7,4 Prozent gestiegen ist, stimmen den SPD-Kreisvorsitzenden sehr nachdenklich, wobei

nicht vergessen werden darf, dass viele Menschen immer noch aus Unkenntnis oder Scham die ihnen zustehende Leistung gar nicht beantragen.

"Um zu verhindern, dass es immer mehr ältere Menschen gibt, deren Rente zum Leben nicht ausreicht, muss der Niedriglohnsektor eingedämmt und ein weiteres Absinken des Rentenniveaus verhindert werden", betont Bernd Michallik in einer Pressemitteilung des SPD-Kreisvereines. Er erinnert daran, dass sich die Kreis-SPD und die SPD-Arbeitsgemeinschaften 60Plus und AfA im Landkreis Verden seit vielen Jahren für eine soziale Rentenpolitik ausgesprochen haben, denn an vielen älteren Menschen gehen die Rentenreformen bisher vorbei.

Neben wirksamen Reformen am Arbeitsmarkt wie der Eindämmung des Niedriglohnsektors, müssen weitere Maßnahmen folgen, so Michallik. Speziell meint er damit, dass ein weiteres Absinken des Rentenniveaus vermieden werden muss. Deshalb müsse auch über eine Streichung der Dämpfungsfaktoren aus der Rentenanpassungsformel erneut nachgedacht werden.

Offen diskutiert sehen will Bernd Michallik auch, die Weiterentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung. Außerdem müsse sich private Vorsorge mehr lohnen. Nur so könne die Gerechtigkeitslücke geschlossen und sichergestellt werden, dass alle, die lange Jahre gearbeitet haben, im Alter über Einkünfte oberhalb des Grundsicherungsniveaus verfügen, bekräftigt der SPD-Kreisvorsitzende.