Verden/Landkreis (hm). Mit harscher Kritik hat Dietmar Teubert, Kreisvorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA) und Verdi-Gewerkschafter, auf die jüngst bekannt gewordene Einstellungspraxis bei der Deutschen Post im Pressedienst der Kreis-SPD reagiert. "Ich freue mich jedoch, dass diese Praxis nun endlich problematisiert und angegangen wird", sagt Teubert zu den Einstellungskonditionen für Paketboten der Deutschen Post AG weiter.

Aus Gesprächen mit Postbediensteten aus der Region weiß SPD-Sozialpolitiker Teubert, dass es bei der Post schon länger große Unruhe und Befremden über das restriktive Vorgehen bei den Entfristungen gibt. "Dass dieses Vorgehen jedoch systematisch und auf Weisung der Konzernzentrale erfolgt, ist jedoch mehr als entsetzlich".

Bekanntlich hatte ein Konzernsprecher der Post in der letzten Woche bestätigt, dass Paketzusteller, die innerhalb von zwei Jahren mehr als 20 Tage krank sind, bei dem Unter-nehmen keinen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen können. Gerade in diesem Job kann es schnell passieren, dass sich ein Mitarbeiter einen Bruch oder eine hartnäckige Krankheit einhandelt, die ihn für längere Zeit außer Gefecht setzt. Da ist es völlig daneben, wenn der Arbeitgeber derartige Konsequenzen zieht und die Kranken noch zusätzlich bestraft, findet der AfA-Kreisvorsitzende. Schließlich müssen Fehltage ja auch nichts mit mangelnder Fitness oder Arbeitstauglichkeit zu tun haben, folgert Teubert.

Dietmar Teubert begrüßt daher ausdrücklich auch die Initiative von Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Der SPD-Vizekanzler hatte nämlich den Konzern, an dem der Bund mit rund 21 Prozent beteiligt ist, aufgefordert, diese rüde Einstellungspraxis zu ändern. "Die AfA begrüßt es auch, dass bei der Gelegenheit auch das Einstellungsverhalten von anderen Unternehmen mit Bundesbeteiligung überprüft wird. Gerade die öffentliche Hand sollte sich vorbildlich verhalten", betont Dietmar Teubert abschließend.