DPG-Sprecher Möller: Bundesregierung darf Mindestlohn für Transportbranche nicht aufweichen
Verden/Landkreis. Heinz Möller, Sprecher der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Verden (DPG) und Verdener SPD-Kreistags-abgeordneter, hat es am Mittwoch begrüßt, dass die polnischen Gewerkschaften OPZZ, Solidarność und FZZ die deutsche Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gebeten haben, dem Druck nicht nachzugeben und den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 €/Stunde für die polnischen LKW-Fahrer und

Zugfahrer aufrechtzuerhalten. In einem Brief an Nahles haben die Vorsitzenden der polnischen Transportgewerkschaften sie dringend aufgefordert, sich jeder Forderung nach Einschränkung zu widersetzen. Die DPG-Verden erklärt sich mit dieser Forderung der polnischen Kolleginnen und Kollegen solidarisch, betont der DPG-Sprecher.

Die Position der Transportbranche wird von den Vorsitzenden der drei polnischen repräsentativen Dachverbände, Tadeusz Chwałka, Piotr Duda und Jan Guz sowie auch vom Vorsitzenden des DGB, Reiner Hoffmann, konsequent unterstützt, freut sich Heinz Möller

In Polen fordern die Gewerkschaften schon seit Jahren die Angleichung des Mindestlohns auf 50 Prozent des Durchschnittslohns, sowie die Einführung eines Stundenmindestlohns, bislang leider erfolglos. Aus diesem Grund ist das deutsche Gesetz über den Mindestlohn in den Augen der polnischen Kolleginnen und Kollegen ein großer Erfolg. Auch die DPG-Verden spricht sich dafür aus, dass der deutsche gesetzliche Mindestlohn „für alle Arbeitnehmer/innen, die ihre Arbeit auf dem Gebiet der Bundesrepublik ausüben und insbesondere polnische Speditions- und Transportunternehmen gelten sollte".

Die Bundesregierung setze sich mehr für eine würdige Entlohnung der polnischen Kolleginnen und Kollegen ein als die polnische Regierung, lobt die DPG-Verden.

Die hiesigen Polenfreunde erwarten von der Bundesregierung, dass sie keine Änderungen in den Mindestlohnvorschriften für die Beschäftigten der Transportbranche zulassen wird. Es muss das Prinzip ‚gleicher Lohn für gleiche Arbeit‘ gelten. Es wäre ein Unding, wenn nun ausgerechnet diejenigen Beschäftigten, die endlich Anspruch auf einen Mindestlohn haben, ihn nicht bekommen sollen. Wer hieran rüttelt, öffnet die Tür für massiven Missbrauch, findet auch Verdens DPG-Vorsitzende und Gewerkschafterin Sigrid Teubert.

Gerade eine Vereinheitlichung der sozialen Standards in Europa, der deutsche Mindestlohn ist dazu ein wichtiger Schritt, sollte von der Bundesregierung weiterhin nachdrücklich angestrebt werden, bekräftigt auch DPG-Mitglied und DGB-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert. „Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, polnische Fahrer anders oder schlechter zu behandeln als deutsche Fahrer“, unterstreicht Heinz Möller abschließend.