Verden (hm). SPD-Bildungsexperte und Kreistagsabgeordneter Gerard-Otto Dyck hat sich am Donnerstag im Parkhotel "Grüner Jäger" auf einer bildungspolitischen Veranstaltung der SPD-Verden für mehr Gestaltungsmöglichkeiten des Bundes in der Bildungspolitik ausgesprochen. Deshalb müsse das Kooperationsverbot im Grundgesetz dringend abgeschafft werden.

Mittlerweile könne niemand mehr nachvollziehen, warum der Bund sich nicht mehr am Ausbau und der Verbesserung von Bildungsangeboten im schulischen Bereich beteiligen darf. Er monierte, dass es im Deutschen Bundestag immer noch eine Mehrheit gibt, die Scheuklappen trägt und die notwendige Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen in der Bildungspolitik verhindert.

Gerard-Otto Dyck machte klar, dass sich die Sozialdemokraten hierfür weiter nachdrücklich einsetzen werden. Insbesondere der von der großen Mehrheit der Bevölkerung gewünschte Ausbau von Ganztagsschulen ist nach Auffassung des Visselhöveder Schulleiters Dyck nur durch eine enge Zusammenarbeit der drei staatlichen Ebenen schnell zu realisieren.

Auch in Stadt und Landkreis Verden ist der Bedarf an guten Ganztagsschulangeboten enorm. Dazu nannte er Finanzierungserfordernisse in der Stadt Verden und Schätzungen darüber im Flecken Langwedel als Beispiele. Es seien hier sowohl bauliche Investitionen als auch ein personeller Ausbau erforderlich.

SPD-Bildungsexperte Dyck erläuterte weiter, wie er sich das von der SPD geforderte Vier-Milliarden-Programm für den Ausbau von Ganztagsschulen bis 2017 vorstellt. Dieses Programm müsse auch dazu dienen, vorhandene Gantagsschulangebote zu verbessern und das Lehr- und Fachpersonal zu fördern. Dazu gehöre auch die Erweiterung des beruflichen Spektrums an Ganztagsschulen, so Praktiker Dyck, die dann mehr als eine Lehrkräfteschule sei.

Eine Schlüsselfunktion im Bildungssystem haben für Dyck die Kindertagesstätten, weil hier der Grundstein für eine erfolgreiche Schulzeit gelegt werde. Es werden nicht nur bedarfsgerechte Kitaplätze benötigt, sondern es müsse eine Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher folgen, um die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem voranzubringen. Des weiteren sieht Dyck in Kitas und Schulen Handlungsbedarf bei der interkulturellen Bildung. Dies bezeichnete der Referent als eine Frage des Respekts im Umgang mit der Verschiedenheit.