Verden/Landkreis (hm). Fritz-Heiner Hepke, AWO-Kreisvorsitzender und SPD-Sozialexperte, hat am Mittwochabend auf einer Tagung des Kreisvorstandes der Arbeiterwohlfahrt in Verden das Ergebnis der Bundestagswahl aus Sicht der Wohlfahrtsorganisation mit klaren Worten analysiert.

"Das Ergebnis der Bundestagswahl und der Einzug der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in den Deutschen Bundestag ist für die Bundespolitik ein großer Einschnitt. Der Einzug der AfD zeigt aber auch, dass die bisherige Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD viel Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern verloren hat und die Unzufriedenheit im Land gewachsen ist", so der AWO-Kreisvorsitzende und Sozialdemokrat Hepke einleitend.

Fritz-Heiner Hepke vor dem AWO-Kreisvorstand weiter: "Als Arbeiterwohlfahrt bekennen wir uns zum demokratischen Diskurs mit Vertreterinnen und Vertretern anderer politischer Überzeugungen. Die Grenze ziehen wir als AWO-Kreisverband jedoch dort, wo durch Äußerungen Menschenrechte in Frage gestellt werden, denn wir bekämpfen schon seit unserer Gründung im Jahr 1919 jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rassismus. Von den etablierten Parteien erwarten wir eine ehrliche und ungeschminkte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen, damit alle Menschen, die aus Protest diesmal die rechtsextreme Partei gewäht haben, künftig wieder für die Demokratie zurückgewonnen werden".

Eine Hauptaufgabe der kommenden Bundesregierung muss nach Ansicht des AWO-Kreisvorstandes die Bekämpfung sich verfestigender Armut werden. Renten müssen auch zukünftig einen auskömmlichen Lebensstandard garantieren. Es braucht Rahmenbedingungen für gute Arbeit auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Eine qualitativ gute Kinderbetreuung, die den Bedürfnissen der Eltern und Kinder entspricht, muss überall gewährleistet werden. Darüber hinaus erwartet der AWO-Kreisverband von einer neuen Bundesregierung, dass sie zügig die Herausforderungen im Bereich der Pflege angeht, fasste AWO-Sprecher Heinz Möller das Diskussionsergebnis zusammen.

Der Uphusener AWO-Kreisvorsitzende und Sozialdemokrat Hepke abschließend: "Das Wahlergebnis sollte ein Weckruf sein, sich wieder für mehr soziale Gerechtigkeit zweifelsfrei einzusetzen. Es gilt, keine Zeit zu verlieren und die zentralen sozialen Zukunftsfragen anzupacken. Vor allem aber muss es allen demokratischen Parteien gelingen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen".