Verden/Landkreis (hm). Kritiker aus der konservativen Ecke hatten behauptet, der Mindestlohn nützt nur wenigen und ist ein Jobkiller. Die Fakten hingegen sehen anders aus, so SPD-Kreistagsabgeordneter Heinz Möller und Sprecher der SPD-Arbeitnehmerorganisation (AfA) im Landkreis Verden:

- 3,7 Millionen arbeitende Menschen profitieren von seiner Einführung.

- Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquoto seit 24 Jahren.

- Die Zahl der Minijobs ging zurück.

- Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten hat neue Rekorde erreicht.

- Rund 50 000 Menschen weniger müssen ihren Lohn mit Hartz-IV-Leistungen aufstocken.

- Geringverdiener freuen sich über einen Lohnzuwachs von rund 5 Prozent.

- Der Mindestlohn schadet nicht der Wirtschaft, zumal die Konsumlaune selten besser war.

Deshalb sagt Heinz Möller in einer AfA-Pressemitteilung nach einem Jahr: "Herzlichen Glückwunsch, Mindestlohn!" Er nennt diesen dabei einen historischen Meilenstein für die soziale Marktwirtschaft. Allein im Landkreis Verden kommt er tausenden Beschäftigten zugute.

"Mit 8.50 Euro pro Stunde setzt der Mindestlohn eine gesetzliche Lohnuntergrenze und ist ein beachtlicher Erfolg, um die Würde der Arbeit zu schützen und Lohndumping zu Lasten der ehrlichen Arbeitgeber einzudämmen. Nach einem Jahr ist außerdem eindeutig, dass keines der Horror-Szenarien rund um den Mindestlohn eingetreten ist. Alle Fakten sprechen für den Mindestlohn. Es erfüllt die SPD-Arbeitnehmerorganisation mit großer Freude, dass wir an der Seite der SPD und der Gewerkschaften diesen wegweisen- den Schritt hin zu einer besseren Ordnung auf dem Arbeitsmarkt gemacht und jahrelang unterstützt haben", so SPD-Kreistagsabgeordneter Heinz Möller weiter.

Besonders wichtig ist dabei für die SPD-Arbeitnehmerschaft, dass es keine Jobverluste gegeben hat, wie von den Mindestlohn-Kritikern behauptet wurde. Im Gegenteil, wie Heinz Möller herausstellt: "Das Hoch auf dem Arbeitsmarkt hält weiter an. Wir haben in Deutschland die niedrigste Arbeitslosenquote seit 24 Jahren. Nur die Zahl der Minijobs ging zurück, bei gleichzeitig deutlich höherem Anstieg der voll sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung".

Außerdem ist der Vorwurf entkräftet, der Mindestlohn schade der Wirtschaft. Das Gegenteil ist eingetreten: Er nutzt ihr. "Die Wirtschaft merkt allerorten, das die Menschen mehr Geld in der Tasche haben", so der AfA-Sprecher weiter. Selten sei die Konsumlaune der Verbraucher besser gewesen. Für Möller steht fest: "Ein Jahr Mindestlohn ist ein längst überfälliger Fortschritt. Nun gilt es, den Wert der Arbeit zukunftsfest und fair zu gestalten mit einem perspektivischen Mindestlohn von 10 Euro im Fokus".