Jette Plenge: Wohngelderhöhung überfällig
Verden/Landkreis (hm). Jette Plenge, Vorsitzende des Mietervereines für den Landkreis Verden, hat es begrüßt, dass die Bundesregierung zum 1. April 2015 das Wohngeld erhöhen will. Dies sei eine gute Nachricht für alle leistungsberechtigten Mieterhaushalte von Bauministerin Barbara Hendricks (SPD).
Jette Plange dazu: "Die Anpassung der Wohngeldleistungen und der Miethöchstbeträge an die tatsächliche Mietpreisentwicklung ist überfällig, zumal die letzte Anpassung des Wohngeldes im Jahr 2009 erfolgt ist".
Daneben erwartet die Mietervereinsvorsitzende aber auch, "dass die Energiepreise und Heizkosten bei der Berechnung von Wohngeldzahlungen wieder berücksichtigt werden. Deshalb muss eine Energiekostenkomponente wieder eingeführt und die Wohngeldzahlungen müssen dynamisiert werden", fordert Plenge nachdrücklich.
Gleichfalls begrüßte Rechtsanwältin Plenge auf einer Tagung ihrer Organisation, dass die Finanzmittel für die Städtebauförderung auf 700 Millionen Euro erhöht werden. Hiermit setze die Bundesbauministerin eine Vereinbarung des schwarz-roten Koalitionsvertrages um. Im letzten Jahr standen lediglich 455 Millionen Euro für den Städtebau zur Verfügung, von daher sei es jetzt zu einer Trendwende in der Wohnungsbaupolitik gekommen.
Besonders wichtig war dem Mieterverein im Landkreis Verden immer die Ausgestaltung des Programms "Soziale Stadt". Deshalb freue man sich darüber, dass dieses jetzt mit immerhin 150 Millionen Euro ausgestattet werde. Zuletzt standen unter Bauminister Peter Ramsauer (CSU) für dieses wichtige Projekt lediglich nur noch 40 Millionen Euro zur Verfügung.
Weiter sprach Jette Plenge an, dass sich der Wohnungsmarkt insgesamt besser auf die demografische Entwicklung vorbereiten müsse. Sie bedauerte diesbezüglich, dass derzeit lediglich jede 70. der rund 42 Millionen bundesdeutschen Wohnungen seniorengerecht ausgestattet sei, zumal nach Untersuchungen bis zum Jahr 2025 mindestens zwei Millionen altersgerechte Wohnungen zusätzlich gebraucht werden.
Die Mieterorganisation im Landkreis Verden hält deshalb die Schaffung altersgerechter Wohnungen für einen "gesellschaftlich notwendigen Regierungsauftrag von Bund und Land". Die Versorgung mit Wohnungen für ältere und gehandicapte Menschen werde auch im Landkreis Verden als "ein Kernelement der Sozial-, Senioren-, Familien- und Baupolitik gesehen", so Plenge. Hier müssen nach Ansicht des Mietervereines Anreize mit zinsgünstigen Krediten und Investitionszuschüssen zusätzlich geschaffen werden.