Verden/Landkreis (hm). Auf einer Arbeitstagung im Alten Schulhaus in Dauelsen hat der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) den von Geschäftsführerin Dagmar Guse vorgestellten Wirtschaftsplan für das Jahr 2020 einstimmig verabschiedet. "Dank der schnellen Hilfen von Bund, Land und Landkreis Verden werden wir mit unseren Ein-richtungen mit einem blauen Auge durch die Corona-Pandemie kommen, so AWO-Chef Fritz-Heiner Hepke in einer Lagebeurteilung bei der Wohlfahrtsorganisation.

Insbesondere das umfassende Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise wurden von Hepke aus Sicht der AWO begrüßt.

"Es wird viel Geld in die Hand genommen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die sozialen Einrichtungen vor Ort am Leben zu erhalten. Dies ist ein starkes Signal auch für den Konsum und für eine Stärkung der Binnennachfrage. Gut auch, dass Leistungskürzungen im sozialen Bereich deshalb eine klare Absage erteilt worden sind", kommentierte Hepke auch als SPD-Sozialexperte diese Entscheidungen.

Einer der positiven Aspekte ist aus Sicht der Kreis-AWO der Kinderbonus. Er ist eine wichtige und unbürokratische Einmalzahlung, die viele Familien entlasten wird. Grundsätzlich begrüßte es Hepke daher, dass die Belange aller Familien und Kinder im vorliegenden Konjunkturpaket aufgegriffen worden sind. Eine wichtige Stellschraube sei dabei auch, dass Menschen in der Grundsicherung profitieren, deren Bedarfe in der Corona-Krise vorher noch zu wenig berücksichtigt wurden.

Auch die geplante Mehrwertsteuersenkung findet die Zustimmung der Kreis-AWO, weil sie auf breite Bevölkerungsschichten abzielt. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die Unternehmen die Mehrwertsteuersenkung auch an die Kunden weitergeben. Einig war sich die Kreis-AWO bei ihrer Debatte, dass über das jetzige Konjunkturpaket hinaus die Prävention und Überwindung von Kinderarmut zum Gegenstand des anvisierten Zukunftspakets werden müsse. "Zur Zukunft gehört für die Kreis-AWO deshalb eine einkommensabhängige Kindergrundsicherung", bekräftigte Hepke.

Von den anwesenden Kommunalpolitikern wurde auch die Absicht der Regierungskoalition begrüßt, die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen zu stärken. "Die Kommunen müssen leistungsfähig bleiben, damit die soziale Infrastruktur vor Ort in ihrer Vielfalt und Qualität erhalten bleiben kann. Der finanzielle Handlungsdruck in den Städten, Gemeinden und Landkreisen darf nicht zu Abstrichen in der sozialen Daseinsvorsorge führen", unterstrich AWO-Sprecher Heinz Möller.

Letztlich sei auch das geplante KfW-Sonderprogramm für gemeinnützige Organisationen ein überfälliger Schritt, so Dagmar Guse, da viele soziale Unternehmen aktuell nicht unter die bereits aufgespannten Rettungsschirme fallen. Damit die soziale Infra-struktur die Corona-Krise unbeschadet übersteht, müsse es auch für diese Unternehmen schnelle Hilfen geben, waren sich die AWO-Akteure einig.