Für eine Anhebung des Mindestlohns auf 10 Euro machen sich die Verdi- und Betriebsratsmitglieder Dietmar Teubert und Axel Sonntag aus Verden stark. „Mit 8,50 Euro pro Stunde liegt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland am unteren Ende der in westeuropäischen Ländern gezahlten Summe“, erläutert Teubert.

Die Chance auf Erhöhung sei jetzt gegeben. Bis zum Sommer soll die sogenannte Mindestlohn-Kommission erstmals über eine Anpassung entscheiden. Das Gesetz gibt dabei die Tarifentwicklung als Orientierungsrahmen vor. „Damit könnte es eine Erhöhung auf knapp neun Euro geben“, rechnet Axel Sonntag, Betriebsrats-Vorsitzender in einem Medienunternehmen, vor.

Allerdings gehört zum Auftrag der Kommission auch, auf einen angemessenen Mindestschutz der Arbeitnehmer zu achten. Deshalb fordern Verdi-Kreisvorsitzender Teubert und sein Kollege Sonntag auch im Namen der sozialdemokratischen Arbeitnehmerschaft im Landkreis Verden (AfA) mindestens zehn Euro pro Arbeitsstunde.

“Zeit für 10“ so ihr Motto. Beide Gewerkschafter und Sozialdemokraten verweisen darauf, dass der Mindestlohn bisher eine Erfolgsgeschichte war: Rund fünf Millionen Beschäftigte hätten von ihm profitiert, darunter zwei Drittel Frauen. Mehr als 50 000 Aufstocker seien jetzt nicht mehr auf staatliche Zuzahlungen angewiesen.

10 Euro Mindestlohn wird auch ein zentrales Thema der Forderungen bei der Kundgebung am 1. Mai in Verden sein, kündigte AfA- und DGB-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert bereits im Vorfeld an. Auch beim diesjahrigen "Mahl der Arbeit" der SPD-Arbeitnehmerorganisation am 8. April im Restaurant "Verdener Wappen" werde hierfür mobil gemacht, informierte Teubert vor dem AfA-Kreisvorstand.