Achim/Verden. Wie berichtet, fand in dieser Woche eine gemeinsame Kabinettssitzung der Landesregierungen Bremens und Niedersachsens im Bremer Rathaus statt. Dass es dabei zu so schnellen Ergebnissen bei der Krankenhausplanung gekommen ist, hat sogar die SPD-Fraktion im Kreistag Verden positiv überrascht, wie deren Vorsitzender Heiko Oetjen in einer Presseerklärung mitteilte.

So habe, laut Oetjen, Landrat Peter Bohlmann (SPD) die Kritik vom Bremer Gesundheitssenator Sasse an der Schließung von Geburtshilfen im niedersächsischen Umland zum Anlass genommen, in einem entsprechenden Schreiben an die niedersächsische Sozialministerin einzufordern, die von den Landesregierungen forcierte länderübergreifende Kooperation rasch voran zu bringen. Hintergrund war eine Odysse einer Schwangeren zwischen mehreren Bremer Kliniken.

„Diese schier unglaubliche Geschichte zeigt, wie wichtig und richtig es war, dass die Verdener Kreispolitik sich nie von der Geburtshilfe in Verden getrennt hat“, meint Oetjen, „beständig haben wir die Treue gehalten und im Jahr 2014 sogar über 500 Geburten erreicht.“ Im Jahr 2010 waren es übrigens lediglich 362 Geburten. Zu verdanken sei die Steigerung auch der Umwandlung der Frauenheilkunde und der Geburtshilfe in eine Hauptabteilung.

Insgesamt muss es jetzt darum gehen, dass die Bremer Überlegungen auch den Achimer Standort der Aller-Weser-Klinik mit einbeziehen und sich das Achimer Angebot an Bremen orientiert. „Hieran arbeiten der Aufsichtsrat und Geschäftsführung sehr stringent“, lobt Heiko Oetjen. Erleichternd und motivierend sei die Aussage des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) im Rahmen einer Pressekonferenz nach der gemeinsamen Kabinettssitzung, wonach das Ziel einer abgestimmten Patientenversorgung unter Einschluss von Achim erfolgen müsse. Dies war bekanntlich nicht immer so. Lange Zeit wurde auf Landesebene und vor allem von einigen Krankenkassen immer wieder die Schließung Achims gefordert oder sogar als Voraussetzung für die Förderung Verdens erachtet.

„Der Ministerpräsident zeigt glaubwürdig, dass er das niedersächsische Umland im Blick hat und dass wir alle von einer guten Zusammenarbeit zwischen Bremen und Niedersachsen profitieren“, freut sich SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Heiko Oetjen, „wir müssen nun am Ball bleiben, um die Aller-Weser-Klinik mit beiden Standorten langfristig zu sichern und in ruhiges Fahrwasser zu bekommen.“