Verden (hm). Ingo Neumann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen und Wirtschaft der SPD im Landkreis Verden (AGS) und Finanzexperte der Verdener SPD-Stadtratsfraktion, hat die Initiative der SPD-Bundestagsfraktion zur Entwicklung "Neuer Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt" auf Grund eigener Erfahrungen als Unternehmer nachdrücklich begrüßt.

Neumann nannte es richtig, dass die SPD Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt mit ihrer Initiative neue Perspektiven geben will. Dazu werde eine fördernde Arbeitsmarktpolitik gebraucht und bestehende Diskriminierungen müssen beseitigt werden. Auch anonymisierte Bewerbungsverfahren sollten zum Standard werden.

Dazu wies der SPD-Experte daraufhin, dass heute leider immer noch viele Bewerber mit ausländisch klingendem Namen von vornherein bei Bewerbungen aussortiert werden. Zahlreiche Studien würden mittlerweile belegen, dass mit anonymisierten Bewerbungen Diskriminierung aufgrund des Namens, Alters und Geschlechts abgebaut werden kann.

Zudem müsse bei der Arbeitsförderung speziell auf Menschen mit Migrationshintergrund besser eiggegangen werden, fordert Ingo Neumann weiter. Mit einem Arbeitsmarktprogramm "Perspektive MigraPlus" wolle die SPD daher innovative Ansätze für den Spracherwerb finden und bessere Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen entwickeln. Die Deutschförderung werde dabei verstärkt und Sprachkurse sollen auch berufsbegleitend angeboten werden. Auch müssen Integrationskurse finanziell besser ausgestattet werden. Ferner gelte es, die Chancen und Rechte von Geduldeten nicht nur wegen des Fachkräftemangels auf dem Arbeitsmarkt deutlich zu verbessern, unterstrich der SPD-Selbständigensprecher.

In den Jobcentern und Agenturen für Arbeit würde Ingo Neumann gerne mehr Personal mit Migrationshintergrund sehen. Insbesondere Beratungsfachkräfte sollten intensiv auf die Unterstützung von Menschen mit Migrations-hintergrund vorbereitet werden. Er könne sich durchaus vorstellen, dass in Städten und Landkreisen mit einem Migrantenanteil von über 20 Prozent Migrationsbeauftragte in den Agenturen für Arbeit benannt werden. Ferner wolle die SPD erreichen, dass zusätzlich die Betreuungsrelation in den Arbeitsagenturen schrittweise verbessert wird, damit auf eine Beratungsfachkraft nur noch maximal 75 Arbeitssuchende mit Migrationshintergrund kommen.

Die SPD stehe dafür, betonte Ingo Neumann abschließend, dass Menschen mit Migrationshintegrund eine faire Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt haben. Die Politik der Lippenbekenntnisse der schwarz-gelben Bundes-regierung hält er hingegen für gescheitert.