Verden (hm). Immer wieder Montags startet die SPD-Stadtratsfraktion zu ihren "SPD-vor-Ort-Terminen". Diesmals ging es auf Initiative von Fraktionschef Michael Otten und Vize-Bürgermeister Carsten Hauschildt in die Untere Straße zum Domherrenhaus, um dort gemeinsam mit Bürgermeister Lutz Brockmann über kommunalen Mietwohnungsbau zu erschwinglichen Mietkonditionen zu debattieren.

In der anschließenden SPD-Fraktionssitzung im Hotel Höltje hat die Ratsfraktion dann einstimmig beschlossen, in einem Antrag an den Rat der Stadt Verden zu fordern, auf dem städtischen Grundstück nördlich vom Domherrenhaus in städtischer Eigenregie den stadteigenen Mietwohnungsbau voranzubringen. In dem Antrag wird von Seiten der Sozialdemokraten der Stadt Verden empfohlen, die jüngst erhöhte Landesförderung für den Bau bezahlbarer Mietwohnungen zu nutzen, um auf den städtischen Flächen nördlich vom Domherrenhaus entlang der Großen Fischerstraße und über dem Parkplatz Untere Straße dringend benötigte Mietwohnungen zu schaffen.

Dabei sollten entlang der Großen Fischerstraße barrierefreie Mietwohnungen und über dem Parkplatz Untere Straße innovative Wohnformen zum Beispiel für Auszubildende entstehen, heißt es in dem vom SPD-Wohnungsexperten Michael Otten formulierten Antrag. Für das Projekt sollten zudem ein hoher energetischer Standard festgelegt und zur Begrenzung der Bauzeit möglichst vorgefertigte Holzbauelemente Verwendung finden. Außerdem will die SPD-Ratsfraktion die Verwaltung beauftragen, für die Gesamtmaßnahme zugig einen Architektenwettbewerb vorzubereiten.

In der Begründung verdeutlicht SPD-Fraktionschef Michael Otten, dass in Verden zwar viele Wohnungen gebaut werden, doch insbesondere preiswerte Mietwohnungen, barrierefrei bis jugendgerecht, weiterhin fehlen würden. Gerade dies wollte die SPD-Ratsfraktion aber mit ihren Antrag bis 2021 über 500 neue Wohnungen zu schaffen, ebenfalls ungesetzt sehen. Da wohnen ein Menschenrecht ist, sollte die Stadt Verden jetzt selbst in den Mietwohnungsbau einsteigen, zumal das Beispiel der österreichischen Hauptstadt Wien zeige, dass ein kommunaler Mietwohnungsbau langfristig sozial und wirtschaftlich die beste Lösung sei.

Auf dem stadteigenen Gründstück nördlich des Domherrenhauses bietet sich nach Ansicht der SPD-Kommunalpolitiker die Baulücke in der Großen Fischerstraße für eine zweigeschossige Wohnbebauung für barrierefreie Mietwohnungen an. Über dem städtischen Parkplatz an der Unteren Straße hingegen könnten in dem Obergeschoss gut kleine Apartements für Auszubildende oder Mietwohnungen für Wohngemeinschaften entstehen. Mit der Wohnbebauung sollte der öffentliche Parkplatz ordentlich befestigt und leicht erweitert werden, findet die SPD-Ratsfraktion.

Foto: Gerard-Otto Dyck