In den vergangenen Wochen, seit dem 1. Januar, sind allein in Niedersachsen 2.467 Menschen in die SPD eingetreten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirke und Unterbezirke haben Sonderschichten eingelegt, damit die Neumitglieder an der Abstimmung über eine neue Große Koalition teilnehmen können.

Weder die Ortsvereine noch die Geschäftsstellen der niedersächsischen Bezirke und Unterbezirke sind auf eine so ausnahmslose Eintrittswelle vorbereitet gewesen, wie sie die SPD seit dem 1. Januar erlebt hat. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2017 sind etwa 3.500 Niedersachsen in die SPD eingetreten. 2016 waren es knapp über 2.000, im Jahr 2015 nur etwa 1.000 Menschen. Die Neumitglieder kommen aus allen Regionen Niedersachsens und allen Altersgruppen.

Laut Statuten der SPD müssen die eingegangenen Eintrittsanträge von den zuständigen Ortsvereinsvorständen zunächst geprüft und bestätigt werden. Da es sich hierbei um Ehrenämter handelt, wird den Vorständen dafür normalerweise eine Frist von vier Wochen eingeräumt. Der Parteivorstand, der Landesverband und die Bezirke haben seit Beginn der Eintrittswelle allerdings mehrfach an alle Ortsvereine appelliert, die Bearbeitung der Anträge schnellstmöglich zu erledigen. So haben auch die Ortsvereine „Überstunden“ gemacht, um die Vielzahl der Eintritte zu bewerkstelligen.

Wenn ein Antrag vom Ortsverein geprüft und bestätigt wurde, wird das Neumitglied in der jeweils zuständigen Geschäftsstelle in die Mitgliederdatenbank eingetragen. Hier haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit dem 21. Januar werktags und am Wochenende Sonderschichten eingelegt, damit alle Neumitglieder bis zur vom Parteivorstand festgelegten Frist für den Mitgliederentscheid in die Datenbank eingetragen sind. So ist es gelungen, nahezu alle eingegangenen Anträge zu bearbeiten. Nur bei ganz wenigen, die sich erst kurz vor Ablauf der Frist zum Eintritt entschlossen haben, reichte die Zeit zur Prüfung und Aufnahme nicht. Auch abgelehnte Anträge hat es nur vereinzelt gegeben. Generell werden Eintritte nur abgelehnt, wenn es dafür einen triftigen Grund gibt – wie zum Beispiel die Mitgliedschaft in einer anderen Partei.

Übrigens: Auch vor dem Mitgliedervotum im Jahr 2013 hatte es eine vergleichbare Eintrittswelle gegeben. Mehr als 6.000 Menschen waren damals bundesweit in die SPD eingetreten. 90 Prozent davon sind nach der Abstimmung in der Partei geblieben.