Adventskaffee mit Jubilarehrungen

Beim diesjährigen Adventskaffee der Verdener Sozialdemokraten stand eine besondere Ehrung an, die hatte es in sich: Dr. Friedrich Broer wurde für seine 50jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Dörte Liebetruth, Landtagsabgeordnete und Generalsekretärin der niedersächsischen SPD und Kathrin Woltert vom Vorstand des SPD-Ortsvereins Verden, nahmen die Ehrung des Jubilars vor und steckten Broer die Goldene Ehrennadel an. Özge Kadah, die eigentlich die Ehrung vornehmen musste, befand sich schon auf Wahlkampftour in Osterholz und ließ sich entschuldigen.

Broer begann seine berufliche Laufbahn mit dem Hauptschulabschluss und einer Lehre im heimischen Landwirtschaftsbetrieb bei Bruchhausen-Vilsen. Bald merkte er jedoch beim Hören englischer Rock- und Popsongs, dass er im Gegensatz zu seiner Freundin die englischen Texte nicht verstehen konnte. Deshalb arbeitete er ein halbes Jahr in England und holte den Realschulabschluss nach. Die Einvernehmlichkeit mit den Eltern, Landwirt zu werden, schwand, denn Broer wollte nun Medizin studieren.
Mit dem Abitur in der Tasche ging es an die Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH). Kurz zuvor hatte ein Freund ihn 1974 zur SPD geholt, deren Vorsitzender und Kanzler damals Willy Brandt war. Hier traf Broer bei den Jungsozialisten auch auf weitere spätere SPD-Größen: Gerhard Schröder, den späteren Bundeskanzler und Herbert Schmalstieg, der später dienstältester Oberbürgermeister Hannovers wurde.
Die Politisierung der Studenten war damals enorm. Es beteiligten sich, so Dr. Broer, bis zu 95 Prozent der Studierenden an den Wahlen zum Studentenparlament, heute seien es gerade einmal 5 Prozent.
Im Rahmen seiner Facharztausbildung verlagerte Broer auch seinen medizinischen Schwerpunkt: von der Psychiatrie hin zum Internisten

Nach dem Bremer St. Josef-Stift, wo er auch als Mitglied der Mitarbeitervertretung, dem „Betriebsrat“ der Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft arbeitete, wechselte er in die Kreisstadt Verden, wo er über 30 Jahre Dienst für die Gesundheit der Einwohnerschaft leistete.
Ausgesprochen positiv reagierte Broer auf die Kandidatur Özge Kadahs für den Bundestag. Er befürworte die Kandidatur sehr und Bürgermeister Lutz Brockmann ergänzte, Özge sei in der Lage, die sozialdemokratischen Grundwerte überzeugend und glaubwürdig, aber auch mit der nötigen Angriffslust und Standhaftigkeit zu vertreten. Dies sahen die Gäste genauso und sicherten mit einem großen Schlussapplaus Özge Kadah die volle Unterstützung des Ortsvereins Verden zu.

