Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brockmann,

im Namen der SPD – Fraktion im Verdener Stadtrat stelle ich folgenden Antrag:

Der Rat der Stadt Verden möge beschließen:

1. Die Stadt Verden entwickelt einen Hitzeaktionsplan, mit Nennung konkreter kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen.
2. Die Stadt Verden baut ein Informationssystem auf, um Menschen auf künftige Hitzewellen vorzubereiten. (Risikokommunikation/Hitzewarnsystem)
3. Bei Akutereignissen werden vulnerable Bevölkerungsgruppen unterstützt, die selbst nicht für sich sorgen können.

Begründung:

Die Klimakrise ist seit Jahrzehnten ein viel diskutiertes Thema. Die beschleunigte globale Erwärmung ist dabei das aktuelle Haupt-Risiko. Neben dem Schutz des Klimas ist auch der Schutz des Menschen vor den Auswirkungen der Klimakrise von großer Bedeutung. So führt die globale Erwärmung u.a. zu Regionen, in denen es lebensgefährlich wird sich aufzuhalten, was wiederum zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko führt. (Wittpahl, 2020). Die steigende Anzahl älterer Bürger*innen zeigt dabei einen noch stärkeren Handlungsdruck, den öffentlichen Raum mit Versorgungs-, Verkehrs- und Quartierskonzepten anzupassen (Wittpahl, 2020).

Bereits heute sind die Folgen der Klimakrise in Deutschland zu beobachten. So gibt es seit 1951 einen Anstieg von 196% der Hitzetage, also Tage an denen es wärmer gleich 30°C ist (BMU, 2021).

Ältere, aber auch Kinder, Kranke und Menschen mit Behinderung sind von Hitzewellen stärker betroffen bzw. sind diese anfälliger auf Belastungen durch Hitze. Hitze trifft aber auch völlig gesunde Menschen und kann bspw. zu Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit führen.

Um die gesundheitlichen Risiken durch langanhaltende Hitzeperioden zu minimieren, soll ein Hitzeaktionsplan für unsere Stadt Verden entwickelt werden. Hitzeaktionspläne sind ein wirksames und vor allem machbares Instrument, um Menschen und Strukturen auf extreme Hitzeereignisse vorzubereiten und auf diese zu reagieren (Stadt Köln, 2022). Durch Hitzeaktionspläne sollen also gesundheitliche Risiken infolge von Hitzeextremen bekämpft werden.

Daher soll ein Aktionsplan entwickelt und ein Informationssystem aufgebaut werden. Hierbei sollte ein besonderer Fokus auf folgende vulnerable Bevölkerungsgruppen gelegt werden: „1. ältere Menschen, Menschen mit chronischer Erkrankung, physischer oder psychischer Beeinträchtigung oder Behinderung, 2. Ungeborene, Säuglinge oder Kleinkinder, 3. Menschen, die im Freien körperlich arbeiten und 4. Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben oder wohnungslos sind.“ (HS Fulda, 2021)

Zur weiteren Beratung bitte ich um Verweisung an den zuständigen Ausschuss.

Mit freundlichen Grüßen

Özge Kadah