Verden/Landkreis (hm). SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik hat es begrüßt, dass seine Partei jetzt ein wohldurchdachtes Rentenkonzept vorgelegt hat. Jetzt müssen die Konkurrenzparteien liefern, fordert er im Pressedienst der Kreis-SPD, denn nur meckern sei keine Alternative.

Michallik begrüßt auch die Absicht des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, dass Rentenniveau umgehend auf dem derzeitigen Niveau von 48 Prozent zu stabi-lisieren. Hier sieht er jedoch durchaus noch Luft nach oben, etwa auf 50 Prozent. Aber schon mit der sofortigen Stabilisierung des Niveaus wird die Leistungsfähigkeit der Rente wieder in den Mittelpunkt gestellt, findet der SPD-Kreisvorsitzende.

Bernd Michallik: "Das ist dringend notwendig, um gerade das Vertrauen der jungen Generation in die gesetzliche Rente wieder zu stärken. Dafür bedarf es aber auch einer langfristigen Orientierung über das Jahr 2030 hinaus".

Auch diejenigen, die sich viele Jahre mit niedrigen Einkommen durchschlagen mussten und in die Rentenversicherung eingezahlt haben, sollen nicht in die Grundsicherung abrutschen, sondern eine Rente bekommen, von der sie leben können. Dass SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auch an diesem Punkt handeln will, unterstützt die Kreis-SPD uneingeschränkt, so Bernd Michallik.

Er hält dabei mehrere Wege für denkbar, nicht zuletzt die Verlängerung der Rente nach Mindesteinkommen, die es bis 1992 gegeben hat. Bei dem SPD-Vorschlag der Solidarrente kommt es jetzt auf die konkrete Umsetzung an. SPD-Mann Michallik: "Es kann den Menschen schließlich nicht zugemutet werden, erst den Gang zum Sozialamt anzutreten, um Zusatzleistungen zu bekommen".

Selbständige in den Schutz der gesetzlichen Rentenversicherung einzubeziehen, hält der SPD-Kreisvorsitzende für gut durchdacht. Ebenso für weitere Ver- besserungen bei den Erwerbsminderungsrenten (EM_Rente). Dabei müsse es aber auch um die Menschen gehen, die bereits heute EM-Rente beziehen, weil dies vielfach beschämende Armutsrenten sind.

Darüber hinaus sind Lösungen nötig für diejenigen, die zu gesund für die EM-Rente sind und zu krank für den Arbeitsmarkt. Für diese Menschen brauchen wir mehr abgesicherte Übergangsmöglichkeiten zwischen dem Ende der Arbeit und dem Anfang der Rente, erläutert Michallik.

Schon heute erreichen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht gesund und sozialversichert das Alter 65, geschweige denn 67. Daher ist es gut, dass die SPD einer weiteren Anhebung der Regelaltersgrenze erneut eine klare Absage erteilt hat. "Eine solche klare Aussage erwarten wir auch von allen anderen Parteien in ihren Wahlaussagen", fordert Bernd Michallik abschließend.