Verden/Landkreis (hm). Bund und Länder haben aktuell unter anderem die Maskenpflicht verschärft. SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik begrüßt diesen notwendigen Schritt. Allerdings müsse die Maßnahme sozial gerecht gestaltet und niedrigschwelliger Zugang für besonders vulnerable Menschen garantiert werden. Armut dürfe für die Betroffenen nicht zu weiteren Abstrichen beim Gesundheitsschutz sowie beim Zugang zu wichtigen Versorgungsstrukturen führen, betont Michallik im Pressedienst der Kreis-SPD warnend.

"In der Grundsicherung stehen umgerechnet 17,02 Euro für den Bereich der Gesundheitspflege zur Verfügung. Also nicht einmal ein Euro pro Tag. Außerdem müssen die Betroffenen davon auch andere für die Gesundheit notwendige Ausgaben finanzieren. Wie viele Masken können sie sich da leisten, zumal nach der Verordnung die Preise sicher steigen werden?", gibt der SPD-Kreischef zu bedenken.

Bernd Michallik weiter: "Deshalb muss es für die Betroffenen schnell zumindest kostenlose Masken geben. Die Grundsicherung war schon vor den pandemiebedingten Mehrkosten viel zu gering. Jetzt zeigt sich deutlich, dass sie im wahrsten Sinne lebensbedrohlich knapp bemessen ist. Das muss sich ändern, und zwar schnell und dauerhaft", ergänzt SPD-Sozialexperte und AWO-Kreisvorsitzender Fritz-Heiner Hepke.

Michallik und Hepke fordern Unterstützung aber auch für Menschen, die nicht auf Grundsicherung angewiesen, aber dennoch von Armut betroffen sind. Dazu zählten zum Beispiel Bezieher anderer Sozialleistungen. Es sei erwiesen, dass von Armut betroffene Menschen während der Pandemie einem höheren Risiko ausgesetzt seien. Wer benutzt denn wohl die öffentlichen Verkehrsmittel? Es sind vielfach Menschen in gering bezahlten Berufen, ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Viele können sich nicht im Homeoffice schützen oder mal eben Masken auf Vorrat kaufen", so Hepke aus der alltäglichen Praxis.

SPD-Kreischef Bernd Michallik fordert deshalb: "Damit diese Menschen die Möglichkeit zur Anschaffung von medizinischen Masken haben, sollte eine sinnvolle Übergangsfrist nochmals bedacht werden, auch um Engpässe zu vermeiden. Es muss zudem verhindert werden, dass durch die Maskenpflicht soziale und gesundheitliche Benachteiligungen entstehen. Der Zugang zu Schutz darf nicht vom eigenen Portemonnaie abhängen".