Landkreis (hm). Es sollte zum gängigen Arbeitsleben gehören, dass Menschen von ihrer Arbeit in Würde leben können", mit diesen Worten kommentierte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik (Langwedel) die erschreckend hohe Anzahl von Zweitjobbern in Deutschland. Der aktuell gemeldete Rekordanstieg bei den Zweitjobbern auf knapp 2,66 Millionen Menschen ist für den SPD-Kreisvorsitzenden das Resultat der von der Bundesregierung durchgesetzten Anhebung der Mindestverdienstgrenze von 400 auf 450 Euro.

Anstatt die Brückenfunktion von Minijobs hin zu sozialversicherungspflichtigen Stellen zu stärken, so Bernd Michallik kritisch, werde durch diese Regelung von Schwarz-Gelb die geringfügige Beschäftigung weiter ausgebreitet. "Wir brauchen deshalb in allen Branchen den Mindestlohn um zu vermeiden, dass ein erheblicher Teil der Erwerbstätigen nur durch Mehrfachbeschäftigung oder einen Minijob ein hinreichendes Haushaltseinkommen erzielt", folgert der SPD-Kreisvorsitzende.

Eine nachhaltige Aktivierung des Arbeitsmarktes hält der SPD-Kreisvorsitzende nur für möglich, wenn es eine zukunftsfähige und gerechte Entlohnung gibt und dadurch Steuern und Sozialabgaben abgeführt werden. Nur so können Altersarmut und andere negative Effekte auf das Sozialsystem, wie zum Beispiel die Aufstockung, vermieden werden.

"Minijobs sind insbesondere unter Schwarz-Gelb von der vorgesehenen kurzfristigen Lösung zur dauerhaften Lebensrealität vieler Menschen geworden", bedauert Bernd Michallik. Vor allem seien überdurchschnittlich viele Frauen von einer Nebenbeschäftigung in Form eines Minijobs abhängig.

Frauenerwerbstätigkeit münde viel zu häufig in Teilzeit oder prekäre Beschäftigung, rügt der SPD-Kreisvorsitzende. Niedrige Renten und Folgekosten in Form von staatlicher Subvention durch Aufstockung seien die negative Folge. Hinzu kämen außerdem noch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und das Sinken der Reallöhne.