Auf Einladung von Bürgermeister Lutz Brockmann informierte sich Lars Klingbeil MdB persönlich und vor Ort über die Anliegen der Stadt beim geplanten Schienenausbau Alpha-E für den ersten Bauabschnitt für ein zweites Gleis von Rotenburg nach Verden.

Gunda Schmidtke erläuterte, dass der Stadtrat einstimmig den Gleisausbau zur Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene für den Klimaschutz unter den Bedingungen der Region unterstützt. Diese Bedingungen der Region für einen Schienenausbau im Konsens haben über 100 VertreterInnen von Kommunen, Bürgerinitiativen und Verbänden im Dialogforum Schiene-Nord 2015 in Celle erarbeitet, hierbei hat Bürgermeister Lutz Brockmann die Stadt Verden vertreten.

Als Nachfolger des Dialogforums engagiert sich der Projektbeirat Alpha-E für die politische Umsetzung. Als stellv. Sprecher nahm Streit an dem Ortstermin in Verden teil, er berichtete vom geplanten zweiten Treffen des Projektbeirats mit den Bundestagsabgeordneten der Region.

Die Bedingung „Vollschutz vor Bahnlärm“ entspricht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des Bundesumweltamtes für eine ungestörte Nachtruhe. Fast 10.000 Einwohner in Verden sind vom Bahnlärm betroffen.

Für den Schienenausbau am Oberrhein finanziert der Bundestag bereits einen übergesetzlichen Lärmschutz. Für mehr Lärmschutz werden dort auf Teilstrecken wirksamere Lärmschutzwände mit Auskragungen errichtet und sogar Einhausungen vorgenommen. Im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs sind als wirksame Maßnahme zusätzliche Lärmschutzwände zwischen den Gleisen möglich, denn Lärmschutzwände direkt an der Lärmquelle wirken besser.

Bürgermeister Lutz Brockmann will für Verden die Chance Schienenbau für einen Vollschutz vor Bahnlärm nutzen. Solch ein Vollschutz vor Bahnlärm wertet die Lebensqualität in den Wohngebieten nah zur Bahn deutlich auf. Lars Klingbeil bekräftige seine volle Unterstützung zur politischen Durchsetzung des Vollschutzes vor Bahnlärm.

Chancen Schienenbau: Stundentakt Richtung Hamburg, Tunnel verbreitern, Radroute Walle

Das zweite Gleis nach Rotenburg bringt Verden auch die Chance auf eine stündliche Zugverbindung über Rotenburg nach Hamburg.

Die dritte Chance des Schienenbaus liegt im notwendigen Aus- oder Umbau zahlreicher Eisenbahnbrücken bzw. -tunnel. Mit diesen Baumaßnahmen können zugleich Brücken bzw. Tunnel für den Rad- und Fußverkehr verbreitert werden. Für den Holzmarkttunnel liegt bereits der Ratsbeschluss vor, eine Verbreiterung von jetzt 4 auf künftig 7 Meter einzufordern.

Für eine neue Radroute vom Bahnhof zur Berufsschule und weiter nach Walle will die Stadt auf Vorschlag von Bürgermeister die Chance des Schienenbaus nutzen und parallel zu Bahnstrecke über den ehemaligen Güterbahnhof bis zum Tunnel Grüner Jäger einen neuen breiten Radweg zu schaffen.