Verden/Miedzyrzecz (hm). Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Verden (DPG-Verden) dankt Stadt und Landkreis Verden, Erich Rottmann, Michaela Konrad-Brüning sowie Kirsten Baake, die es letztlich ermöglicht hatten, dass mit ihren namhaften Zuwendungen die Spritkosten für den Oster-Hilfstransport nach Polen beglichen werden konnten. Es war bereits der 6. Hilfstransport des Jahres 2019 in die polnische Partnerregion. Diesmal ging es in einer Gemeinschaftsaktion von DPG-Verden und DRK-Hoya schwerpunktmäßig zur Nervenklinik in die polnische Kreisstadt Miedzyrzecz, dem einstigen Meseritz-Obrawalde in der Woiwodschaft Lubuskie.

Besonders dankbar ist die DPG-Verden Alfred Tiltz und Anna Weigel von der DRK-Bereitschaft Hoya, die nicht nur erstmals bei einer DPG-Aktion in Meseritz dabei waren, sondern dafür auch ein großes DRK-Transportfahrzeug mit Anhänger kostenlos bereitstellten. So konnte das DPG-Team mit Organisator Heinz Möller, Erich Rottmann, Heinrich Habighorst, Norbert Praßel sowie Anna Weigel und Alfred Tiltz mit fünf Transportern voller Sachspenden nach Polen touren.

In der Nervenklinik, einer ehemaligen Nazi-Vernichtungsanstalt, freuten sich Krankenhausdirektorin Dr. Ewa Nowack-Lewicka und ihre leitende Mitarbeiterin Anna Malecka über das breite Sortiment an Sachspenden, die das DPG-Team zum Wohle ihrer schwerstpflegebedürftigen Patientinnen und Patienten dabei hatte. Die Aufrufe in der Heimatzeitung hatten gefruchtet: Medizinische Geräte, Krankenhausbedarfsartikel, orthopädische Versorgungsgüter wie Rollatoren, Roll- und Toilettenstühle, Gehhilfen, Reha-Trainingsgeräte, Pampers, Spielsachen für die kleineren Patienten, Krankenbetten sowie gute Oberbekleidung wurden dankend entgegen genommen. Auch das Inventar einer kompletten Facharztpraxis war dabei.

Besonders dankbar wurde eine tonnenschwere Lebensmittelspende des Verdener Unternehmens Mars entgegen- genommen. Nach Darstellung von Heinz Möller wurde dem DPG-Team in der Nervenklinik einmal mehr deutlich vor Augen geführt, dass es dort an allem Ecken und Enden fehlt, mit dem deutschen Gesundheits- und Sozialsystem gar nicht vergleichbar. Die Patienten sind in Schlafräumen mit 25 Personen untergebracht und der Pflegesatz des polnischen Staates reicht hinten und vorne nicht. Da bleibt auch in den nächsten Jahre noch viel zu tun, fassste Möller die Eindrücke des DPG-Teams zusammen.

Die meisten Sachspenden kamen diesmal vom Unternehmen Mars, den AWO-Sozialkaufhäusern in Oyten-Bassen und Verden, dem Verdener Sanitätshaus Müller, Familie Honemann sowie der DRK-Kleiderstube in Hoya, so Heinz Möller dankbar. Aber auch Einrichtungen in Verdens Partnerstadt Grünberg/Zielona Gora brauchten nicht zu darben, denn hierhin tourte Pawel Maksymowicz mit seinem Lkw voller Sachspenden.

Das Foto von Anna Malecka zeigt das DPG-Team mit den polnischen Freunden nach dem Entladen der Hilfsgüter in der Nervenklinik Meseritz-Obrawalde, einem einstigen Nazi-Vernichtungslager, in dem über 18 000 behinderte Menschen von Nazi-Ärzten umgebracht wurden. Hieran erinnert eine eindrucksvolle Gedenkstätte, die das DPG-Team immer wieder besucht, um der Ermordeten zu gedenken.