Dietmar Teubert, Vorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA) und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Verden-Rotenburg, sieht die jüngst bekannt gewordene Überlegung vom konservativen Flügel innerhalb der Bundesregierung, Flüchtlinge vom Mindestlohn teilweise auszuschließen, sehr kritisch.

"Wenn wir Bilanz ziehen, dann sehen wir, dass sich der Mindestlohn äußerst positiv auf den Arbeitsmarkz ausgewirkt hat. Viel mehr Menschen gehen auch im Landkreis Verden einer Beschäftigung nach und erhalten dafür mehr Lohn. Das zeigt uns doch deutlich, dass der Mindestlohn alles andere als ein Hemmnis und Jobkiller ist. Weitere Ausnahmen vom Mindestlohn würden diese Entwicklung unterlaufen. Ich sehe das genauso kritisch wie der DGB. Flüchtlinge dürfen nicht als billige Arbeitskraft missbraucht werden", unterstreicht AfA-Kreisvorsitzender Teubert.

"Nach der jüngsten Arbeitsmarktbilanz für die hiesige Region suchen Unternehmen weiterhin händeringend nach Fachkräften. Ich kann mir mit Blick auf die aktuelle Beschäftigungssituation kaum vorstellen, dass dies am Mindestlohn scheitert. Anstatt Geflüchtete und deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegeneinander auszuspielen, sollten die Unternehmen die Chancen des Zuzugs nutzen. Zudem sollten wir darüber nachdenken, die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen flexibler zu handhaben", so SPD-Mann und Gewerkschafter Teubert abschließend.