Verden/Gorzow Wielkopolski (hm). Auch der bereits 6. Hilfstransport des Jahres 2020 der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Verden (DPG-Verden) in die polnische Partner-Woiwodschaft Lubuskie (Lebuser Land) konnte am letzten Juni-Wochenende erfolgreich abgeschlossen werden, weil der Landkreis Verden und einige weitere Gönner sehr spendabel bei der Begleichung der Spritkosten waren. Es war eine Gemeinschaftsaktion der DPG-Verden und der DRK-Bereitschaft Hoya, welche sich schon in der Vergangenheit öfters bewährt hatte.

Der Großtransport führte das Team mit Organisator Heinz Möller, Erich Rottmann, Heinrich Habighorst, Anton-Toni Werle, Alfred Tiltz und Marek Tiltz diesmal in die polnische Großstadt Gorzow Wielkopolski, dem einstigen Landsberg an der Warthe. Empfänger der Sachspenden war dort die von Priester Henryk Grzadko geleitete kirchliche Hilfsorganisation der Heiligen Krystyna (Sw. Brata Krystyna), die erneut in einem Brandbrief um dringende Hilfe aus Verden und Hoya gebeten hatte.

Zur großen Freude der DPG-Crew war der Grenzübergang Frankfurt/Oder-Swiecko diesmal wieder geöffnet, um erstmals in diesem Jahr ohne Sondergenehmigung nach Polen einreisen zu können. Die caritative Hilfsorganisation Sw. Brata Krystyna kümmert sich in Landsberg an der Warthe sehr aufopferungsvoll in ihren Einrichtungen um die Betreuung von Obdachlosen, Drogenabhängigen, kinderreichen bedürftigen Familien, Kranken, Schwerstbehinderten, über 800 Migranten aus der Ukraine und allen, die am Rande der Gesellschaft stehen.

Die ehrenamtlichen kirchlichen Vertreter in Polen freuten sich über den Empfang neuwertiger Bekleidung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Möbel für die Migrantenfamilien, orthopädischen Versorgungsgütern vom Verdener Sanitätshaus Müller, Pampers in allen Größen, Krankenbetten sowie über Pflege- und Krankenhausbedarfsartikeln.

Großen Jubel bekam das DPG-Team ferner bei der Armenküche der Hilfsorganisation zu hören, als sie dort ihre Sachspenden ausluden. Hiermit soll nämlich insbesondere die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen in der Armenküche erleichtert werden, die monatlich über 22 000 kostenlose Essen an Bedürftige ausgeben, so die Organisatoren der katholischen Hilfsorganisation um Priester Henryk Grzadko.

Das Verdener Unternehmen Mars unterstützte die Armenküche wieder mit einer tonnenschweren Lebensmittelspende, welche DPG-Fahrer Anton-Toni Werle extra vom Mars-Werk in Minden abgeholt hatte. Küchenleiterin Kascha konnte sich vor Freude über die Lebensmittel kaum einholen und dankte allen Beteiligten herzlich.

Die Gründung von Brata Krystyna in Landsberg beruht auf einer Idee und auf Initiative des polnischen Papstes Jan Pawel II. als dieser im Jahr 1997 in der Stadt weilte. Heute werden monatlich über 3 000 bedürftige Menschen in deren Einrichtungen kostenlos mit Bekleidung ausgestattet, Obdachlosen soll über entsprechende Projekte die Teilhabe und der Einstieg in eine berufliche Perspektive ermöglicht werden, Drogenabhängige werden therapiert und insbesonders Migranten aus der Ukraine wird tatkräftig geholfen, berichtete Priester Grzakko sichtlich stolz den deutschen Freunden.

Die meisten Sachspenden kamen diesmal neben der Firma Mars vom Verdener Sanitätshaus Müller, der DRK-Kleiderkammer in Hoya sowie den AWO-Sozialkaufhäusern in Bassen und Verden und über 300 Einzelspendern aus den Landkreisen Verden, Nienburg, Rotenburg, dem Heidekreis und der Stadt Bremen.

Aber auch Verdens Partnerstadt Grünberg/Zielona Gora blieb nicht unversorgt, denn dorthin düsten Pawel "Paule" und Adam Maksymowicz mit einem Lkw voller Sachspenden für caritative Einrichtungen. Außerdem war Dariusz Grozsziej im Einsatz, um die Caritasorganisation in der pommerschen Landgemeinde Broczyno/Brotzen wieder mit Spendengut zu versorgen. Insgesamt wurden beachtliche zwölf Tonnen ins polnische Nachbarland gebracht, bilanzierte Heinz Möller abschließend!

Das Foto zeigt das Team um Organisator Heinz Möller auf dem Gelände von Sw. Brata Krystyna.