Verden/Landkreis (hm). SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik macht sich stark für die Familienarbeitszeit nach dem Konzept von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD). Dazu erklärte der SPD-Kreischef: "Moderne Familienpolitik muss die richtige Mischung aus Zeit, Geld und Betreuungsangeboten im Visier haben. Deshalb muss die SPD dafür sorgen, dass Müttern und Vätern neue Möglichkeiten eröffnet werden, Beruf und Familie untereinander aufzuteilen, wie sie es wünschen."

Die SPD im Landkreis Verden steht dafür, dass es zu einem Richtungswechsel in der Familienpolitik kommen muss, bekräftigt Michallik. Auch wenn die Unionsparteien sich derzeit noch einer solchen Neuorientierung verweigern, wird dies für die SPD ein enorm wichtiges Thema für die nächsten Jahre sein. Er erläutert, dass die Idee der Familienarbeitszeit für die Sozialdemokraten beinhaltet, dass beide Eltern gleichmäßig ihre Arbeitszeit für die Kinder reduzieren und dies durch eine Lohnersatzleistung gefördert wird.

"Eine gerade veröffentlichte Studie des DIW weist nach, dass ein solches Konzept finanzierbar ist und auch wirtschaftlich sinnvoll ist", berichtet Bernd Michallik. "Immerhin sagen mehr als die Hälfte der Eltern von Familien mit Kindern zwischen einem und drei Jahren, dass sich Beruf und Familie nur schwer oder sogar sehr schwer vereinbaren lässt. Danach stimmen sogar 65 Prozent der Eltern mit Kindern zwischen eins und drei der Aussage zu, dass sich beide Partner Erwerbs- und Familienarbeit gleichmäßig teilen sollten. Das ist eine klare Ansage an die Politik, für entsprechende gesetzliche Regelungen zu sorgen", unterstreicht der SPD-Kreisvorsitzende.

Bereits auf dem SPD-Bundesparteitag im Dezember will sich Bernd Michallik für die Kreis-SPD für eine Neuausrichtung der Familienpolitik stark machen. Dort will er sich auch Druck für eine neue steuerliche Förderung von Familien machen. Ein sozialdemokratisches Familiensplitting ist für Bernd Michallik ein mutiger Schritt, von dem deutlich mehr Familien profitieren könnten, weil anders als beim jetzigen Ehegattensplitting auch Eltern ohne Trauschein steuerlich bessergestellt würden.

Ein Bestandsschutz müsse jedoch dafür sorgen, so der SPD-Kreisvorsitzende, dass Ehen, wenn sie die jetzige Regelung in Anspruch nehmen, dies auch in Zukunft tun können. Auch Alleinerziehende sollen mehr Netto vom Brutto behalten können und das Kindergeld soll sozial gestaffelt vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen noch besser unterstützen.

Bernd Michallik abschließend: "Ferner muss für die Ganztagsbetreuung von Kita- und Schulkindern ein Rechtsanspruch eingeführt werden. Das heißt konkret: Mehr Plätze und ein weiterer Qualitätsschub. Damit dies gelingt, muss der Bund bei der Finanzierung deutlich zu legen."