Achim/Landkreis (hm). Wir werden älter - und weniger. Wie lässt sich der demografische Wandel so gestalten, dass wir in Zukunft gut und im Miteinander der Generationen leben können? Was wird und muss sich deshalb im Landkreis Verden verändern? Hierzu nimmt jetzt der Sozialexperte der SPD-Kreistagsfraktion und Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Fritz-Heiner Hepke, in einer Pressemitteilung der Kreis-SPD Stellung.

"In den Städten und Gemeinden des Landkreises Verden wird im Jahr 2030 nach heutigen gefestigten Erkenntnissen jeder Fünfte 65 Jahre alt oder älter sein. Ein potentieller Rentner kommt dann auf nur noch zwei 20- 64-Jährige im erwerbsfähigen Alter. Deshalb brauchen wir klare Antworten darauf, was geschieht, wenn wir älter werden und die Bevölkerungszahl abnimmt. Antworten können nur im Miteinander der Generationen sowie der politischen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen und der Menschen vor Ort gefunden werden", ist sich Fritz-Heiner Hepke sicher.

Leider blickt nach Ansicht des SPD-Kreistagsabgeordneten Hepke die schwarz-gelbe Bundesregierung bei dieser Thematik nicht über den Tellerrand hinaus. Es ist zu wenig, wenn in Berlin nur bis zum Jahr 2020 gedacht wird, zumal der demografische Wandel ab 2030 und erst recht ab 2040 viel deutlicher spürbar wird. Dazu müssen wir bereits heute die richtigen Weichenstellungen vornehmen, folgert der Achimer SPD-Ortsvereinsvorsitzende.

Hepke verdeutlicht, dass die anstehenden Herausforderungen für die Politik generationen-übergreifend betrachtet werden müssen. Sorge mache beispielsweise der SPD die Hohe Zahl von bundesweit jährlich 50 000 Schulabbrechern. Arbeitslosigkeit, Niedriglohnjobs und Minirenten drohen, wenn nicht die richtigen Weichenstellungen auf Bundesebene erfolgen, weil sonst auch enorme Folgekosten durch staatliche Transferleistungen anstehen.

Weiter hebt Fritz-Heiner Hepke hervor, dass die SPD im Gegensatz zur schwarz-gelben Bundesregierung allen jungen Menschen Perspektiven geben will. Deshalb fordert die Sozialdemokratische Partei Deutschlands auch einen konsequenten Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen, damit Kinder von Anfang an mehr Chancen bekommen. Um mehr Bildungsinvestitionen durch den Bund zu ermöglichen, hat die SPD-Bundestagsfraktion auch die Aufhebung des Kooperationsverbotes von Bund und Ländern beantragt. Die dafür erforderliche Änderung des Grundgesetzes ist bisher leider auch an der Stimme des hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt gescheitert, kritisiert SPD-Politiker Hepke.

"Gute Bildung - gute Arbeit - gute Rente, muss die Formel für eine zukunftsweisende Politik sein", unterstreicht der SPD-Sozialexperte. Die SPD fordert deshalb auch einen gesetzlichen Mindestlohn von wenigstens 8,50 Euro die Stunde und eine Solidar-Rente von 850 Euro. Außerdem müssen die nach wie vor schlechteren Chancen von Frauen im Erwerbsleben konsequent verbessert werden. Dazu gehört die bessere Vereinbarung von Kindererziehung oder Pflege und Berufstätigkeit, gleicher Lohn für Männer und Frauen für gleiche und gleichwertige Arbeit durch ein Entgeltgleichheitsgesetz.

Um die Teilhabe Älterer am gesellschaftlichen Leben und eine gute Lebensqualität bis ins hohe Alter zu gewährleisten, so Fritz-Heiner Hepke, setzt sich die SPD außerdem für alters- und behindertengerechtes Wohnen ein. Dazu müssen das Bundesprogramm Altersgerecht umbauen und die von Schwarz-Gelb ebenfalls mit der Stimme von Andreas Mattfeldt arg zusammengestrichene Städtebauförderung wieder angehoben werden. Fritz-Heiner Hepke stellt abschließend fest: Die Städte, Gemeinden und Landkreise dürfen nicht allein gelassen werden, wenn es um die Bewältigung des demografischen Wandels geht.