Landkreis Verden (hm). "Dieses Gesetz ist zu einem Totalausfall geworden", mit diesen Worten kommentierte der Achimer SPD-Kreistagsabgeordnete und AWO-Kreisvorsitzende Fritz-Heiner Hepke die jetzt vorliegenden Zahlen zur Inanspruchnahme der Familienpflegezeit.
Der SPD-Sozialpolitiker Hepke erinnerte daran, dass dieses Gesetz eigentlich dafür gedacht war, Familie und Pflege besser miteinander zu vereinbaren. Doch seine bisherige Ausstattung habe kaum jemanden ermutigt, die für die Gesellschaft

so wichtige Aufgabe der familiären Pflege zu übernehmen, so Hepke in einer Stellungnahme der Kreis-SPD.

Als Hauptgründe sieht er den fehlenden Rechtsanspruch und den immensen bürokratischen Aufwand. So seien eine umfangreiche Vereinbarung mit dem Arbeitgeber und eine Familienpflegezeit-Versicherung abzuschließen.

Von der seit 2012 geltenden Familienpflegezeit für Beschäftigte, die sich vorübergehend um ihre hilfebedürftigten Angehörigen kümmern wollten, hätten nach Angaben des von CDU-Ministerin Schröder geführten Bundesfamilienministeriums nur wenige Betroffene Gebrauch gemacht. Im laufenden Jahr hätten lediglich 71 Personen beim zuständigen Bundesamt einen entsprechenden Versicherungsantrag gestellt.

Der SPD-Sozialexperte und AWO-Kreisvorsitzende Hepke zu diesem Sachverhalt: "Das Gesetz muss dringend überarbeitet werden. Der Verwaltungsaufwand muss verringert und ein Rechtsanspruch muss durchgesetzt werden". Ferner gehöre die gesetzliche Begrenzung, nach welcher die Berufstätigen ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre verringern können, abgeschafft, da die Dauer einer Pflege bekanntlich nicht vorhersehbar sei, erläuterte Hepke.