Verden/Landkreis (hm). SPD-Sozialpolitiker und AWO-Kreisvorsitzender Fritz-Heiner Hepke hat die Ablehnung des Branchentarifvertrages durch die Arbeitsrechtliche Kommission des Caritasverbandes scharf kritisiert. "Die Sonntagsreden von Wertschätzung für die Beschäftigten in der Pflegebranche werden dadurch als Heuchelei entlarvt, findet Hepke.

Der Grund für die massive Kritik an dem katholischen Sozialverband: Die Arbeitsrechtliche Kommission des Caritasverbandes hat gerade den Antrag der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) und der Gewerkschaft Verdi, den Tarifvertrag für die Altenpflege über eine Rechtsverordnung für allgemeinverbindlich zu erklären, abgelehnt. Dafür haben weder SPD noch AWO-Kreisverband Verständnis.

Der SPD-Sozialpolitiker weiter: "Diese Entscheidung macht mich geradezu fassungslos. Es ist dabei eigentlich ganz einfach: Altenpflegekräfte sollen und müssen endlich besser bezahlt, ein fairer Wettbewerb, der nicht über geringe Löhne geführt wird, muss etabliert werden. Ein für alle geltender Branchentarifvertrag hätte das erreichen können. Die Situation der Pflegefachkräfte in der Altenpflege ist schließlich seit Jahren mehr als angespannt.

Der angestrebte Tarifvertrag wäre dagegen ein Meilenstein auf dem Weg zu einer anständigen Bezahlung und damit besseren Arbeitsbedingungen, einer Entlastung der Pflegekräfte und einem Ende des Fachkräftemangels gewesen. Christlich empfinde ich ganz anders. Das die Arbeitsrechtliche Kommission des Caritasverbandes sich zum Nachteil einer ganzen Berufsgruppe querstellt, zeigt leider, welche Wertschätzung sie dieser entgegenbringt. Ein trauriger Tag für die Pflege und eine zukunftsgerechte Sozialpolitik in Deutschland", rügt Fritz-Heiner Hepke erbost.