Verden/Landkreis (hm). Den 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat der Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Donnerstagabend in der Kreisstadt Verden debattiert und dazu eigene Schlüsse gezogen. Dabei erklärte AWO-Kreisvorsitzender und SPD-Sozialexperte Fritz-Heiner Hepke (Uphusen) eingangs: "Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht sendet ein deutliches Alarmsignal aus. Er liefert beunruhigende Daten und Fakten zur Entwicklung von Armut und Reichtum

in Deutschland. Die Vermögensungleichverteilung hat sogar zugenommen und ist inzwischen eine der größten im gesamten Euroraum. Es ist in höchstem Maße besorgniserregend, dass sich die Spreizung der Löhne trotz der positiven Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung in den letzten Jahren verfestigt hat."

Der AWO-Kreisvorsitzende und ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Fritz-Heiner Hepke meinte weiter, dass insbesondere die Bundespolitk das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft in Arm und Reich nicht länger mitansehen darf, sondern endlich wirksame Umverteilungsmaßnahmen ergreifen muss. Vor allem darf die Politik angesichts der bevorstehenden Bundestagswahen keine weiteren Steuergeschenke an Reiche und Vermögende versprechen, betonte Hepke.

Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht zeigt nach Ansicht der AWO-Kreisvorständler deutlich, dass eine höhere Besteuerung von Vermögen, großen Erbschaften, Kapitaleinkünften und Spitzeneinkommen als Umverteilungsinstrumente nicht tabuisiert werden darf, sondern eher unumgänglich ist.

Auch der kürzlich von der AWO veröffentlichte Armutsbericht belegt nach den Worten von Fritz-Heiner Hepke deutlich, dass Armut kein selbst gewähltes Schicksal, sondern vor allem Folge von strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen ist. "Die Politik ist gefordert, hieran etwas zu ändern. Der AWO-Kreisverband wird dies auch in seinen Wahlprüfsteinen verdeutlichen", erklärte Hepke abschließend.