Oyten/Landkreis (hm). "Städte, Gemeinden und gemeinnützige Träger müssen jetzt im Bereich der Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge dringend zusätzlich aktiv werden." Diese Forderung hat jetzt Heiko Oetjen, der Fraktionschef der SPD-Kreistagsfraktion, nach den jetzt bekannt gewordenen Zahlen zum 100 000-Plätze-Programm der Bundesregierung für Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen erhoben.

Das Programm läuft bereits seit Anfang August. Bundesweit sind bisher 12 192 Plätze beantragt und 456 genehmigt worden. Heiko Oetjen in einer Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion: "Das ist entschieden zu wenig. Da offensichtlich viele berechtigte Träger sehr langsam auf das sinnvolle Programm reagieren, stehen die Chancen bei zeitigem Engagement besonders gut. Da muss jetzt mehr für diese Initiative von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) getan werden", findet SPD-Fraktionschef Oetjen.

Auch für 2017 würden auf die kommunalen und gemeinnützigen Träger im Landkreis Verden mehrere hundert Plätze aus dem Programm Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) entfallen, macht der SPD-Mann deutlich. Oetjen: "Ich würde mich freuen, wenn wir in unserer Region Trendsetter bei der Nutzung dieses Angebots werden."

Die Arbeitsgelegenheiten sollen nach Darstellung des SPD-Kreistagsabgeordneten als "Ein-Euro-Jobs" eine doppelte Funktion erfüllen: "Zum einen sollen Flüchtlinge bereits vor Abschluss ihres Asylverfahrens niedrigschwellig an den deutschen Arbeitsmarkt herangeführt werden und Einblicke in das berufliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland erhalten. Zum anderen entstehen so sinnvolle Beschäftigungen, um Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, zum Gemeinwohl beizutragen und sich einzubringen", macht Oetjen deutlich.

Das Programm richtet sich dabei an Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, die volljährig und arbeitsfähig sind. Die Arbeitsgelegenheiten dürfen reguläre Arbeitsplätze nicht verdrängen und werden auf kommunaler Ebene eingesetzt.