Achim/Landkreis (hm). In den Jahren 2012 und 2013 hatte sich die SPD-Kreistagsfraktion, der SPD-Kreisverein sowie die SPD-Arbeitnehmerorganisation (AfA) bei Sozialverbänden und privaten und kommunalen Pflegeeinrichtungen sowie in zwei Fachkonferenzen über Ausbildungsbedingungen und fehlende Fachkräfte im Pflegebereich informiert, erinnerte der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Heiko Oetjen jetzt am Mittwoch auf einer gemeinsamen Tagung von Fraktion und

SPD-Kreisvorstand im Achimer Hotel Gieschen und wagte einen Ausblick auf die Zukunft in der Pflegebranche.

Dabei vermeldete Oetjen durchaus Positives. Er begrüßte es für die hiesigen Sozialdemokraten ausdrücklich, dass sich die neue Bundesregierung für eine grundsätzliche Reform der Pflege-versicherung ausgesprochen hat, mit der die Leistungen verbessert werden sollen. Was die Sozialverbände, AWO und SPD-Gremien vor Ort bereits vor zwei Jahren gefordert hatten, soll jetzt nämlich geschehen. Es soll ein neuer Pflegebegriff eingeführt werden, durch den die Betreuungsleistungen weiter ausgebaut werden können. Diese würden mehr Pflegebedürftigen zu Gute kommen, insbesondere Menschen mit Demenzerkrankungen. Auch soll der Personalschlüssel von Betreuten in den Einrichtungen pro Betreuungskraft von 25 auf 20 Personen verbessert werden, lobte Oetjen die neue Zielrichtung.

Als wichtig stellte er weiter heraus, dass zudem eine Reform der Ausbildung bei Pflegeberufen von SPD und Union vereinbart worden sei. Danach soll es nach den Worten des SPD-Sozialexperten und AWO-Kreisvorsitzenden Fritz-Heiner Hepke durch ein Pflegeberufegesetz eine Grundausbildung für Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege mit anschließender Spezialisierung geben. Die Arbeiterwohlfahrt, die im Landkreis Verden einen Pflegedienst und in Achim eine Pflegeeinrichtung betreibt, begrüße ausdrücklich die Anstrengungen der neuen Bundesregierung das duale Ausbildungssystem und deren Kostenfreiheit zu stärken, so Hepke. Damit werde auch ein Anliegen der AWO umgesetzt.

Heinz Möller, Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses beim Landkreis Verden, berichtete über Einschätzungen der Experten im Verdener Kreishaus, dass der Bedarf an Pflege in den nächsten Jahren rasant zunehmen werde. Es sei davon auszugehen, dass dieser Bedarf im Landkreis Verden in den nächsten 10 bis 15 Jahren um über 50 Prozent steigen wird. Dies mache mehr als deutlich, so der SPD-Kreistagsabgeordnete aus Verden, dass zahlreiche weitere Fachkräfte für eine qualitativ hochwertige Pflege benötigt werden.

Die geplanten Reformen werden nach Ansicht von Möller auch für den Landkreis Verden positive Auswirkungen haben. Besonders im Pflegebereich brauchen wir in Zukunft gut ausgebildetes und motiviertes Personal, um auch in den Städten und Gemeinden des Landkreises Verden die Herausforderungen der demografischen Entwicklung meistern zu können, betonte Heinz Möller.