Verden/Landkreis. Heinz Möller, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA) und SPD-Sozialpolitiker, hat es begrüßt, dass die Bundesregierung die Beziehenden von Erwerbsminderungsrenten jetzt mit einem Gesetzesvorhaben besser stellen möchte, denn sie tragen ein besonders hohes Armutsrisiko. So sind immerhin trotz bereits in der Vergangenheit umgesetzter Verbesserungen etwa 15 Prozent der Rentnerinnen und Rentner mit einer unbefristeten

vollen Erwerbsminderungsrente auf zusätzliche Leistungen der Grundsicherung angewiesen, weil ihnen ihre Rente nicht zum Leben reicht, verdeutlicht Möller im Pressedienst der Kreis-SPD.

Die geplanten Leistungsverbesserungen hält Möller allerdings nur für einen Tropfen auf dem heißen Stein. Denn die Verbesserungen sollen nur schrittweise und damit zu langsam eingeführt werden. Außerdem bedauert Heinz Möller, dass die Verbesserungen nur für Neurentnerinnen und Neurentner gelten sollen.

Für den AfA-Sprecher ist es unverständlich, dass die bisherigen Beziehenden einer Erwerbsminderungsrente schon wieder, wie bereits nach dem Rentenpaket 2014, leer ausgehen sollen, obwohl sie schon jetzt einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt sind. Möller fordert deshalb auch als Mitlied des AWO-Kreisvorstandes, dass die angekündigten Leistungsverbesserungen schneller umgesetzt werden. Außerdem müssen von den Leistungsverbesserungen auch sich bereits jetzt im Ruhestand befindliche Männer und Frauen profitieren können.

Seit der Erwerbsminderungsrentenreform 2001 müssen bekanntlich bei Erwerbsminderungsrenten grundsätzlich lebenslange Abschläge in Kauf genommen werden. Die AfA und die AWO fordern hier gemeinsam, diese Abschläge abzuschaffen. Diese betragen aktuell im Durchschnitt rund 85 Euro im Monat, ein Leben lang. Die Abschaffung der Abschläge bei den Erwerbsminderungsrenten würde die finanzielle Situation der Betroffenen deutlich verbessern und zu mehr Gerechtigkeit führen, findet SPD-Mann Möller.