Hohes Armutsrisiko trotz guter Lage am Arbeitsmarkt
Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen hat sich Dietmar Teubert, Kreisvorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitnehmerorganisation (AfA) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Landkreis Verden, am Dienstag in der Kreisstadt Verden geäußert.
"Trotz relativ günstiger Arbeitsmarktsituation sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als 1,1 Mio. Beschäftigte arbeitslos geworden. Im Vergleich zum Vormonat ist ihre Zahl sogar gestiegen. Fast ein Viertel jener, die arbeitslos wurden, ist direkt in Hartz IV-gerutscht. Sowohl Unternehmen als auch Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen mehr tun, um die Stabilität und Qualität der Arbeitsplätze zu erhöhen.
Darüber hinaus sind zusätzliche Initiativen notwendig, um das Armutsrisiko von Haushalten mit Kindern zu verringern. Der AfA-Kreisvorsitzende Teubert erwartet deshalb von der Bundesregierung, endlich das von DGB und BDA konzipierte Sonderprogramm in Höhe von 280 Mio. Euro pro Jahr auf den Weg zu bringen, um Haushalte mit Kindern besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Anfang 2016 waren bundesweit 14,3 Prozent aller Kinder auf Hartz IV angewiesen; im Westen stieg der Anteil sogar gegenüber dem Vorjahr. Das Hartz IV-Risiko wird stark von der Kinderzahl bestimmt: Bei Alleinerziehenden liegt es bei 37,5 Prozent, bei Paaren mit drei und mehr Kindern bei 16,9 Prozent. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", betont Dietmar Teubert.