Verden/Landkreis (hm). Auch wenn es in Deutschland noch eine Utopie ist, hält die Verdener SPD-Ratsfrau und Kreisvorstandsmitglied der SPD-Arbeitnehmerorganisation AfA, Karin Hanschmann, die schrittweise Einführung einer Familienarbeitszeit für notwendig. Diese Forderung erhob sie jetzt anläßlich der Programmdiskussion zur Bundestagswahl vor der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfagen in SPD-Kreisverein Verden (AfA).

Karin Hanschmann zu ihrem Vorschlag: "Die skandinavischen Länder sind uns hierbei schon ein gutes Stück voraus." Konkret geht es der SPD-Kommunalpolitikerin darum, dass es einen finanziellen Ausgleich geben soll, wenn beide Elternteile ihre Arbeitszeit zur Kindererziehung verringern. Hanschmann findet, dass das gleiche Muster von vornherein auch für Familien angewandt werden sollte, die zuhause ihre Eltern oder Geschwister pflegen und deshalb ihre Arbeitsstunden reduzieren müssen.

Hanschmann vor der SPD-Arbeitnehmerorganisation: "Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte diese wegweisenden Ideen ja schon vor Jahren zur Diskussion gestellt und ist bereits damals von CDU-Kanzlerin Merkel deshalb sehr hart angegangen worden." Dabei seien diese Vorschläge doch gerade dafür hilfreich, die Vereinbarung von Beruf und Familie materiell für alle Interessierten abzusichern und Familien und ihre Verantwortung füreinander deutlich zu stärken.

AfA-Frau Hanschmann weiter: "Für eine fortschrittliche Familienpolitik, die die gewachsenen Anforderungen im Beruf und die Notwendigkeit von kontinuierlicher Verbindung zur Berufsarbeit auch mit Familienleben und Familienerfordernissen zusammendenkt, ist ein solches Instrument in Zukunft deshalb unverzichtbar".

Speziell zur Pflege weist die SPD-Ratsfrau darauf hin, dass die Pflege Angehörger eine große psychische, aber auch körperliche Belastung ist, für die es bisher zu wenig Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung gibt. "Bezahlter Sonderurlaub und ein Rückkehrrecht an den Arbeitsplatz nach einer Pflegezeit und auch die 10 Tage Pflegeunterstützungsgeld reichen hier längst noch nicht aus", betont Karin Hanschmann.