In der Achimer Kindertagesstätte St. Matthias hat die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Dörte Liebetruth ihren roten Rucksack zum Start ihrer diesjährigen Tour der Ideen ein- und ausgepackt: Im Mittelpunkt ihres Gesprächs mit Kita-Leiterin Regina Gürlich, dem Vorsitzenden des Stadtelternrates der Achimer Kitas Tobias Buse, Marga Wolf als Verantwortliche des Trägers im Pastoralrat der katholischen Kirchengemeinde St. Matthias sowie Cornelia Schneider-Pungs, Stadtratsmitglied und Bürgermeisterkandidatin und dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Wilfried Hirschmann stand zunächst das kürzlich vom Landtag verabschiedete „Niedersächsische Gesetz über Kindertagesstätten und Kindertagespflege“ (NKiTaG).

Anschließend tauschten sich die Beteiligten über Ideen aus, welche Konsequenzen mittel- und langfristig aus der großen Bedeutung frühkindlicher Bildung für den weiteren Lebensweg gezogen werden sollten. Wie die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Achim und Kitas in freier Trägerschaft wie St. Matthias noch verbessert werden könnte, darüber informierte sich Stadtratsmitglied und Bürgermeisterkandidatin Cornelia Schneider-Pungs.

Eingangs packte Dörte Liebetruth ihren roten Rucksack aus: Das neue NKiTaG greife eine wichtige Anregung auf, die Regina Gürlich, Tobias Buse sowie andere Eltern und Erzieherinnen und Erzieher ihr im Frühjahr als Forderung an die Landespolitik mit in ihren roten Rucksack gegeben hatten, so Liebetruth: „Ihnen war es wichtig, dass in dem neuen Gesetz konkrete Schritte hin zu einer Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels gegangen werden. Der Gesetzentwurf der Landesregierung vom März 2021 wurde vom Landtag auf diese Anregung und ähnliche Hinweise hin noch deutlich verbessert. Mit dem neuen Kita-Gesetz haben wir es nun einen Fahrplan für die Einführung der dritten Kraft in den Kitas geben.“ Ziel des Stufenplans ist es, die Mindeststandards für den Fachkraft-Kind-Schlüssel – also die Qualität der Betreuung in den Kitas – schrittweise zu verbessern. Die ersten beiden Stufen sind nun Teil des Gesetzes. Stufe 1 fördert die Schaffung von mindestens 2.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen ab dem 1. August 2023. In der zweiten Stufe greift die volle Finanzierung von Drittkräften mit maximal 20 Wochenstunden ab 1. August 2027 in allen Ganztagskindergärten mit 19 oder mehr belegten Plätzen.

Regina Gürlich gab Liebetruth mit auf den Weg, dass sie sich eine weitere Entlastung von Kita-Leitungen wünsche, die über die im neuen Kita-Gesetz verankerten Mindeststandards hinausgehe. Neu mit in den roten Rucksack bekam die Landtagsabgeordnete von Tobias Buse auch die Idee, alle Kita-Erzieherinnen und Erzieher in den Landesdienst zu übernehmen. Das müsse die Konsequenz aus der enormen Bedeutung der frühkindlichen Bildung für den weiteren Lebensweg von Kindern sein, so Buse. Dörte Liebetruth fand das überzeugend, machte aber gleichzeitig deutlich, dass bis zu Umsetzung dieser Idee sehr dicke Bretter gebohrt werden müssten.