Heinz Möller, Verdener SPD-Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses beim Landkreis Verden, sieht die Zahlen des aktuellen Armutsberichtes mit erheblicher Sorge. "Trotz der guten Entwicklung Niedersachsens mit einer prosperierenden Wirtschaft und einem robusten Arbeitsmarkt leben viele Menschen im Lande und vor Ort in Armut.

Auch wenn die Armutsquote seit 2013 leicht zurückgegangen ist, sollte das zu denken geben. Immerhin belegen die Zahlen, dass nicht alle Menschen von der guten Lage Niedersachsens profitieren. Die Ursachen dafür sind auch im Bereich des Arbeitsmarktes zu suchen. Gerade bei der Entlohnung und der Tarifbindung besteht nach wie vor Handlungsbedarf".

Für den SPD-Kreistagsabgeordneten ist klar: "Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Niedersachsen zu weit auseinander und insbesondere bundespolitisch fehlen zielgerichtete Impulse dafür, dass die Schere sich wieder schließt. Für die SPD muss der Bericht also Ansporn sein, an dem bereits Erreichtem anzuknüpfen und weitere Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut auf den Weg zu bringen".

Möller verweist auf eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, wonach bereits in fünf Jahren immer mehr Rentner in Niedersachsen von Altersarmut betroffen sein werden. "Gerade bei Arbeitslosen über 55 Jahre steigt das Risiko, im Rentenalter nicht für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen zu können. Hier stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Niedriglohnstrategien dürfen deshalb keine Chance mehr haben und der Mindestlohn muss zügig angepasst werden. Ebenso ist die Absenkung des Rentenniveaus in Frage zu stellen".

Der SPD-Kreistagsabgeordnete betont, dass sich die SPD auch weiterhin für eine reale Anpassung des Lohnniveaus im unterem Bereich in Niedersachsen speziell durch eine Erhöhung des Mindestlohns und einer verbesserten Tarifbindung einsetzen muss. Auch bei Auftragsvergaben durch die öffentliche Hand muss der Faktor "guter Lohn für gute Arbeit" im Sinne von Tariftreue eine bessere Gewichtung erhalten.

Abschließend begrüßt Heinz Möller die Einführung des Armuts- und Reichtumsberichtes durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband. "Auf dieser Grundlage können Lösungsansätze entwickelt werden, die zu mehr Verteilungsgerechtigkeit in unserem Land führen", so der SPD-Sozialpolitiker.