Das Unternehmen „Statkraft Markets GmbH“ in Dörverden ist ein Traditionsstandort, denn bereits seit 1914 wird hier das Laufwasserkraftwerk an der Weser betrieben. Ich habe mich erneut zu einem Austausch mit Standortleiter der Laufwasserkraftwerke Axel Schröder und Maik Thalmann, Vice President Betrieb & Instandhaltung Deutschland von Statkraft, in Dörverden getroffen. Mit dabei waren auch die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Dörte Liebetruth und weitere örtliche SPD-Kommunalpolitiker.

Heute gehört der Betrieb am Standort Dörverden zum norwegischen Unternehmen Statkraft, einem der größten Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien in Europa. Das Unternehmen produziert zu 82% Wasserkraft, zu 5% Windenergie und zu 13% Energie aus natürlichem Gas. Statkraft ist somit breit aufgestellt. Auch am Traditionsstandort geht man immer neue Wege. So plant das Unternehmen Statkraft Solar die Einrichtung eines Solarparks, der 0,75 Megawatt Strom produzieren soll. Die für 2018 geplante Anlage wird auf etwa 1,40 Meter hohen Stelen montiert, sodass die Anlage von darunter weidenden Kamerunschafen „gepflegt“ werden kann. Dies ist ein wunderbares Beispiel für integrierte, intelligente und nachhaltige Lösungen in der Energieerzeugung. Ich bin stolz auf dieses Innovationspotenzial in der Region. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei der Realisierung dieses Vorhabens funktioniert gut“, lobte Maik Thalmann.

Dass die Unternehmensstrategie nachhaltiger Natur ist, wird auch daran deutlich, dass hier z.B. zum Fisch- insbesondere Aalschutz geforscht und gearbeitet wird. Hierüber hatte ich mich bereits vor einigen Jahren eingehend informiert. So wurde beispielsweise eine Fischtreppe gebaut. Unter dem Konzept „Aalschonendes Betriebsmanagement“ wurde zudem ein Migromat installiert. Das ist eine Anlage, mit der die Wanderung der Aale abgesehen und der Kraftwerksbetrieb hierauf abgestimmt werden kann. Tierschutz spielt für viele Branchen eine wichtige Rolle, nicht nur in der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft, sondern auch beispielsweise bei der Stromerzeugung. Wirtschaft und Tierschutz müssen dabei Hand und Hand gehen. Statkraft zeigt, wie es mit innovativen Ideen funktionieren kann.

Für die EEG-Reform fand Maik Thalmann teils positive, teils negative Worte. So forderte er beispielsweise, auch andere Branchen in die EEG-Umlage einzubeziehen, jedoch müsse es auch weiterhin Ausnahmen für z.B. die Aluminium- und Stahlproduktion geben, da diese aufgrund der hohen EEG- und Netznutzungsentgelte nicht wirtschaftlich produzieren könnten.

Mit besonderer Sorge beobachten wir die Netzstabilität. Diese ist durch die Einspeisung von Strom aus erneuerbarer Energien besonders gefährdet. Beispielsweise die Einspeisung durch Windenergie ist etwa stark wetterabhängig. So kämen bei Sturm massive Überkapazitäten zustande, die die Stromnetze überfordern würden. Die Zahl der Eingriffe, die vorgenommen werden mussten, sind in den letzten 20 Jahren stark gestiegen. „Wasserkraft wiederum ist eine sehr stabile Art, Strom zu erzeugen, denn es gibt keine Schwankungen, wenn das Wetter mal schlecht ist. Eine wichtige Bedeutung für die Netzstabilität haben unter anderem auch die sogenannten Pumpspeicherwerke, die allerdings im Erneuerbare Energien-Gesetz keine Berücksichtigung finden“, erklärte Maik Thalmann. Ich werde hierzu in Berlin nachhaken. Abgeschlossen wurde der Betriebsrundgang am Fischteich auf der Anlage.