Zum Kabinettsentwurf zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes erklärt Ulf Daude, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB):

Der DGB-Ausbildungsreport zeigt jedes Jahr auf, wo die Probleme in der Berufsausbildung liegen. Ausbildungsbedingungen müssen verbessert werden und eine fachliche Begleitung zur Vorbereitung auf die Prüfungen ist sicherzustellen. Ein wichtiger Punkt zur Beurteilung der Attraktivität der Ausbildungen ist die Ausbildungsvergütung. Um die berufliche Ausbildung wieder zu einer wirklichen Option für alle Schulabsolventinnen und -absolventen zu machen, fordert die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD die zeitnahe Umsetzung des vorliegenden Kabinettentwurfs zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes. Bereits im Koalitionsvertrag wurde die Mindestausbildungsvergütung vereinbart. Sie muss jetzt kommen, damit eine Ausbildung auch weiterhin als guter Start mit Zukunft in eine erfolgreiche Berufskarriere gilt.

Ausbildendende Betriebe konkurrieren mit den Hochschulen um geeignete Bewerberinnen und Bewerber – daher müssen Sie jeden Trumpf geltend machen, den sie in der Hinterhand haben.

Neben Angleichungen der Rahmenbedingungen zur Gleichwertigkeit und hoher Durchlässigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung die verbindliche Mindestausbildungsvergütung, die laut Gesetzentwurf von 2020 bis 2023 schrittweise angehoben werden soll und so an die durchschnittliche Höhe aller Ausbildungsvergütungen angepasst werden wird. Mit fortschreitender Ausbildungszeit leisten die Auszubildenden einen wachsenden Beitrag zur betrieblichen Wertschöpfung. Eine Mindestausbildungsvergütung ist somit auch Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Beiträgen der Lehrlinge zur Stärkung der Unternehmen.

Der Wettbewerb um die besten Talente wird sich auf Grund des demografischen Wandels und geburtenschwacher Jahrgänge In den kommenden Jahren eher verschärfen. Deshalb ist eine grundlegende und zukunftsweisende Novellierung zum jetzigen Zeitpunkt die beste Voraussetzung dafür, um Ausbildungsbetrieben aus Handwerk, Industrie, Handel und Sozialberufen zu erleichtern, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. In der Folge kann der nötige Fachkräftenachwuchs gewonnen werden, der die Basis für die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Betriebe und den Wohlstand unseres Landes ist.

Die AfB erwartet, dass die Mindestausbildungsvergütung rasch umgesetzt wird, denn es ist eine Frage des Respekts vor der Leistung der Auszubildenden!