Angesichts der absehbar steigenden Krankenkassen- und Zusatzbeiträge muss das politische Ziel sein, die Parität bei der Finanzierung der Gesundheitskosten zwischen Versicherten und Arbeitgebern wieder herzustellen, erklärte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik (Langwedel). Diese Parität muss auch bei den Zusatzbeiträgen gelten, bekräftigte der SPD-Mann weiter.

Als die Zusatzbeiträge vor über zehn Jahren eingeführt wurden, hatten wir über fünf Millionen Arbeitsöose und entsprechende Finanzprobleme bei den Kassen. Seitdem habe sich aber die Situation grundlegend geändert. Davon müssen jetzt auch die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler profitieren, findet der SPD-Kreisvorsitzende.

Argumente dafür würden auch die Einschätzungen von Experten liefern, meint Bernd Michallik. Danach könnten nämlich die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung künftig noch etliches höher ausfallen als bisher erwartet. Nach einer Berechnung des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag von bisher 1,1 Prozent auf 2,4 Prozent im Jahr 2020 steigen.

Das wäre deutlich mehr, als die gesetzlichen Krankenkassen selbst erwarten. Bislang rechnen sie mit einem Anstieg der Zusatzbeiträge auf durchschnittlich 1,8 Prozent bis 2019.

Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird nur ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6 Prozent je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten müssen die Versicherten in Form von Zusatzbeiträgen alleine tragen.

Bend Michalliks Fazit: "Das darf kein Dauerzustand sein. Deshalb setzt sich die SPD weiterhin für eine solidarische Bürgerversicherung ein".