Verden/Landkreis (hm). Die jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes über die Erhebung zum Leben in Europa haben den AWO-Kreisvorsitzenden und SPD-Sozialpolitiker Fritz-Heiner Hepke (Uphusen) sehr nachdenklich gemacht. Demnach war in Deutschland nämlich 2015 jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.

Hepke hat diese bedrückenden Zahlen wie folgt kommentiert: "Die tatsächlichen Lebensbedingungen der Menschen haben in Deutschland immer weniger mit der positiven gesamtwirtschaftlichen Lage zu tun. Beängstigende 20 Prozent der Bevölkerung sind von Teilhabe und Wohlstand praktisch ausgeschlossen. Diese Zahl ist seit acht Jahren konstant und steht im krassen Widerspruch dazu, dass wir aktuell die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren haben.

Hier wird eine bedenkliche Entkopplungstendenz deutlich". Der AWO-Kreisvorsitzende und SPD-Sozialpolitiker fordert deshalb von der Bundespolitik, diese bedrohliche Entwicklung zu stoppen. Wir müssen uns die Frage stellen, so der ehemalige Landtagsabgeordnete Hepke, warum in Deutschland trotz wirtschaftlich ausgesprochen guter Lage weiterhin so viele Leute abgehängt und ausgeschlossen werden und vor allem, was dagegen getan werden kann und muss.

Bemerkenswert sei zudem, fuhr Hepke fort, dass in der Bundesrepublik europaweit die höchste Vermögensungleichheit besteht. Während die untere Hälfte der Haushalte nur über rund ein Prozent des gesamten Nettovermögens verfügt, besitzen die oberen 10 Prozent fast 60 Prozent.

Der AWO-Kreisvorsitzende und SPD-Mann Hepke sieht die Lösung in einem neuen ganzheitlichen Weg, der eine Querschnitts- und Gesamtstrategie beinhalten muss. Soziale Gerechtigkeit kann nur gelingen, wenn einerseits allen Menschen in unserer Gesellschaft Chancengerechtigkeit und eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht und andererseits mehr Solidarität der Reichen und Vermögenden durch eine gerechte Verteilungspolitik eingefordert wird. Für das politische Ziel von mehr sozialer Gerechtigkeit sollten AWO, SPD und Gewerkschaften gemeinsam streiten, findet Fritz-Heiner Hepke.