Bund und Länder haben sich auf Drängen von Bundesfamilienministerin Manuels Schwesig auf eine Reform des Unterhaltsvorschusses geeinigt. Der SPD-Sozialexperte Fritz-Heiner Hepke aus Uphusen erklärte dazu: "Der neue Unterhaltsvorschuss ist ein richtiges Signal. Endlich wird die Altersgrenze von 12 auf 18 Jahre erhöht. Zudem wird die Höchstbezugsdauer aufgehoben". Als Kritikpunkt sieht Hepke allerdings, dass viele Kinder von Hartz-IV-Beziehenden bei dieser Reform leer ausgehen werden.

Ab Sommer bekommen mehr Kinder von Alleinerziehenden staatliche Unterstützung, wenn sie von dem anderen Elternteil finanziell in Stich gelassen werden. Als problematisch betrachtet es der AWO-Kreisvorsitzende und SPD-Sozialpolitiker Hepke jedoch, dass der Bezug von Hartz-IV-Leistungen eine Verrechnung nach sich zieht.

So zeige eine aktuelle Berechnung des Statistischen Bundesamtes, dass 87 Prozent der Alleinerziehenden, die Unterhaltsvorschuss beziehen, auch Leistungen nach dem SGB II erhalten. Für die meisten gilt damit, dass sie trotz der Änderungen nicht mehr Geld zur Verfügung haben werden, gibt Hepke zu bedenken.

So ist zwar die Ausweitung des Unterhaltsvorschusses ein richtiger und wichtiger Schritt, aber kein wirksames Mittel zur weitgehenden und flächendeckenden Armutsbekämpfung alleinerziehender Familien.

Hier fordert der AWO-Kreisverband wirksamere Instrumente wie zum Beispiel den flächendeckenden Ausbau mit qualitativ hochwertiger Kinderganztagsbetreuung in Kita und Schule. "Eine gute Kinder-betreuung ermöglicht es den Eltern einer auskömmlichen Beschäftigung nachzugehen und so sich und ihre Familie aus den Sozialbezug zu befreien", zeigt sich AWO-Kreisvorsitzender Hepke überzeugt.