AWO fordert mehr Solidarität in der EU
Verden/Landkreis (hm). "Die jüngsten Diskussionen zur Verteilung von Flüchtlingen in der Europäischen Union zeigen, wie verquer die Debatten sind. Die Arbeiterwohlfahrt im Landkreis Verden (AWO) setzt sich dafür ein, dass Flüchtlinge in das Land gehen können, zu dem sie sprachliche und familiäre Bezüge haben. Diese helfen ihnen, einen besseren und schnelleren Anschluss in den jeweiligen Ländern zu finden. Klar muss dabei sein, verteilt werden können die Kosten, aber doch nicht die
Menschen", findet AWO-Kreisvorsitzender Fritz-Heiner Hepke (Uphusen).
Hintergrund für diese Stellungnahme Hepkes ist das jüngste Treffen der Innenminister der EU in Brüssel, um erneut die Verteilung von 60 000 schutzbedürftigen Personen zu verhandeln. Bereits auf einem vorangegangenen informellen Treffen der Innenminister wurde sich nicht auf konkrete Zahlen geeinigt, bedauert der AWO-Kreisverband.
Die EU versuchte bekanntlich, sich über die einmalige Verteilung von 40 000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien sowie die Aufnahme von weiteren 20 000 Menschen aus so genannten Herkunftsländern zu einigen.
"Das jetzt erneut keine Lösung gefunden wurde, die 40 000 Flüchtlinge aus Griechenland und Italien aufzunehmen, unterstreicht auch, dass die einzelnen Staaten sich wenig solidarisch verhalten. Alle Staaten der EU, nicht nur Deutschland, müssen endlich wirkliche Verantwortung bei klaren Regeln übernehmen. Freiwilligkeit ist nicht der richtige Weg, wenn Menschen auf der Flucht vor lebensbedrohlichen und menschenunwürdigen Verhältnissen sind", unterstreicht AWO-Kreisvorsitzender Hepke. Die Verweigerung der Solidarität von etlichen EU-Staaten sei hier ein Kernproblem.
Es könne auch auf die Dauer nicht gut gehen, schutzbedürftige Menschen in Zeltstädten unterzubringen. Dies könne nur eine vorübergehende Notlösung sein. Es müsse schnell an tragbaren Alternativlösungen gearbeitet werden, findet die Wohlfahrtsorganisation.