"Der muslimische Religionsunterricht muss Regelangebot an unseren Schulen werden", erklärte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik (Langwedel). Dabei bedauerte Michallik, dass es für den Großteil der Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens in Deutschland bisher keinen schulischen Religionsunterricht gibt, obwohl wir in Deutschland rund vier Millionen muslimische Mitbürger haben.

Gerade die türkischstämmigen Familien seien wegen des fehlenden schulischen Angebots häufig auf die Angebote der DITIB-Gemeinden angewiesen, gibt Michallik zu bedenken. "Es wäre besser, wenn es eine von den Schulbehörden beaufsichtigte und pädagogisch orientierte Alternative zum türkisch-islamischen Unterricht in den Moscheen gäbe, der leider stark vom türkischen Staat beeinflusst ist". Immerhin ist DITIB die Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion. Sie untersteht dem staatlichen Präsidium für Religiöse Angelegenheiten der Türkei, das seinerseits dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert ist. Dieser Sachverhalt bereitet den SPD-Kreisvorsitzenden etliche Kopfschmerzen.

Für den SPD-Kreisvorsitzenden ist das angedachte Regelangebot auch eine Frage der Konsequenz in der Integrationspolitik. "Wir hätten diese Struktur, die der Logik unseres Schulsystems entspricht, eigentlich schon lange schafen müssen", findet Michallik. Auch die Ausbildug islamischer Theologinnen und Theologen und Lehrkräften für diesen Bereih an deutschen Universitäte müsse ausgebaut werden, fordert der SPD-Kreisvorsitzende.

"Es gibt die Einrichtungen und Ausbildungen bereits. Sie werden aber nicht reichen, wenn der Regelunterricht an den Schulen kommt. Deshalb ist Handlungsbedarf geboten", so Bernd Michallik.