Verden/Landkreis (hm). Karin Hanschmann, Verdener SPD-Ratsfrau und Kreisvorstandsmitglied der SPD-Arbeitnehmerorganisation AfA, begrüßt es sehr, dass auf Initiative der Sozialdemokraten erstmals das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Frauen und Männer" in einem eigenen Gesetz konkret festgeschrieben worden ist. Das ist für sie ein guter Schritt voran für die Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern. Dem Gesetz müssten aber bald weitere Regelungen und

vor allem ein Umdenken bei vielen Arbeitgebern folgen, fordert SPD-Kommunalpolitikerin Hanschmann in einer Stellungnahme im Pressedienst der Kreis-SPD.

"Vor wenigen Wochen erinnerte die Equal-Pay-Day-Kampagne auch im Landkreis Verden daran, dass Frauen im übertragenen Sinne bis Mitte März umsonst arbeiten, während Männer schon seit Jahresbeginn für ihre Arbeit bezahlt werden. Da ist es sehr gut, dass mit diesem Gesetz jetzt ein Durchbruch geschafft worden ist. Hierbei dürfen wir jedoch nicht stehen bleiben", verdeutlicht Karin Hanschmann.

Kern des Gesetzes ist eine neue Transparenz über die Lohnhöhe. Wenn eine Frau in einem Betrieb mit mehr als 200 Beschäftigten wissen möchte, nach welchen Kriterien sie bezahlt wird, dann muss der Arbeitgeber ihr jetzt dazu Auskunft geben. AfA-Vertreterin Hanschmann: "So erfährt sie, was sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen verdient, die die gleiche oder gleichwertige Arbeit machen".

Von diesem so genannten Auskunftsrecht können nach Berechnungen des Bundesfamilienministeriums bis zu 14 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren. Außerdem macht es das Gesetz Betriebsräten leichter, Auskünfte zur Lohnstruktur einzuholen.

Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind aufgefordert, ihre Lohnstrukturen nach diesem Gerechtigkeitsprinzip regelmäßig zu überprüfen. "Außerdem müssen Unternehmen dieser Größe, die nach dem Handelsgesetzbuch lageberichtspflichtig sind, regelmäßig über den Stand der Gleichstellung und der Entgeltgleichheit berichten", informiert Karin Hanschmann. Die Berichte müssen zudem öffentlich zugänglich sein.

Die SPD-Arbeitnehmerorganisation werde auch künftig einen wachen Blick darauf haben, wie sich das Gesetz in der Praxis bewährt, kündigt die SPD-Frau schon mal an. "Dabei werden wir auch die Perspektive im Auge haben, zu fordern, die Regelungen auch für kleinere Unternehmen auszuweiten. Denn wir brauchen auf Dauer nicht nur Transparenz sondern auch Verbindlichkeit bei der Überprüfung und Maßnahmenpläne zur Überwindung diskriminierender Strukturen", bekäftigt Karin Hanschmann.